Zum Erinnern

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Fey geb. von Hassel lebt verheiratet mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Italien. Bis 1944 überstehen sie den zweiten Weltkrieg relativ gut. Ihr Mann arbeitet mit den Partisanen zusammen und geht nach Rom, um der neuen italienischen Regierung zu helfen. Fey überlegt zu lange, ob sie zu Freunden nach Süditalien ziehen soll oder zu ihrem Mann nach Rom. Dann ist es zu spät, denn 1944 wird ihr Vater Ulrich von Hassel im Zusammenhang mit dem Attentat um die Stauffenberg-Gruppe auf Hitler verhaftet und hingerichtet. Fast alle mittelbar und unmittelbar an dem Attentat Beteiligten sterben, ihre Familien kommen in Sippenhaft. So wird auch Fey über Österreich nach Deutschland gebracht. In Innsbruck werden ihr die beiden Söhne weggenommen. Über mehrere Stationen, Gefängnisse, Konzentrationslager landet sie letztendlich in Tirol und erlebt dort das Ende des Krieges. Danach beginnt eine verzweifelte Suche nach den Kindern.

Das Buch ist sehr wichtig und auch sehr informativ. Eine direkt von Sippenhaft Betroffene beschreibt ihre Erlebnisse während und auch nach dem Krieg. Im Vergleich zu normalen KZ Angehörigen ging es den (prominenten) Gefangenen noch sehr gut. Sie sollten als Geiseln für eine Verhandlung zum Kriegsende dienen. Als sich herausstellte, dass sie das nicht mehr sein können, schweben sie auch in Lebensgefahr. Doch sie werden gerettet. Dies alles wird in dem Buch ausführlich beschrieben und gerade diese Teile sind besonders emotional und gut lesbar und nachvollziehbar. Leider ist das Buch für mich trotzdem nicht in allen Teilen gelungen, weil es oft sehr ausführlich auch Details beschreibt, die nicht direkt mit Fey zu tun haben. Dadurch gab es auch einige Wiederholungen, die in meinen Augen völlig unnötig waren. Das Ganze hätte gestrafft werden sollen, um so die direkte Geschichte von Fey besser herauszustellen.