Das Leben schreibt die schönsten Geschichten

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Katja ist Drehbuchautorin und hat sich in Hamburg ihr eigenes Leben aufgebaut, welches jedoch ziemlich aus den Fugen gerät, als plötzlich ihre Halbschwester vor der Tür steht. Zu allem Übel liegt auch noch ihr Vater im Koma, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Katja muss eine Entscheidung treffen: Soll sie den Geschehnissen ihrer Kindheit stellen oder weiterleben wie bisher?

Dieses Buch ist das erste, das ich von Catharina Junk gelesen habe, aber ihr Schreibstil hat mich begeistert. Trotz der ernsten Thematik des Buches schafft sie es, die Geschichte mit einer Prise Humor zu erzählen. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ich konnte es zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen.

Auch wenn ich zu Beginn etwas Schwierigkeiten hatte, Sympathie für Katja zu empfinden, habe ich bald mit ihr mitgefiebert. Das lag vor allem daran, dass ich die Hintergründe zu ihrer Beziehung zu ihrer Familie noch nicht kannte. Je mehr man jedoch darüber erfahren hat, desto mehr Verständnis konnte man für sie entwickeln. Katjas Freund Ratko fand ich hingegen das ganze Buch über sehr seltsam und ich war meist ziemlich froh, wenn er nicht in der Szene vorkam.
Insgesamt hat mir die Vielfalt der Charaktere sehr gut gefallen. Catharina Junk hat einzigartige Personen geschaffen, die alle besonders sind. Angefangen mit Ratko und Katja bis hin zu Dorit. Keine Figur wirkt zu oberflächlich und alle sind mit Liebe zum Detail erschaffen worden.

Die Geschichte aus Katjas Kindheit wird durch Rückblenden erzählt, die auch chronologisch angeordnet sind. So konnte ich der Erzählung gut folgen und war nach jedem Kapitel gespannt, wie es weitergeht. Auch die Länge der Kapitel war angemessen.

Ein Detail, das das Buch besonders macht, ist die Thematik rund um den Mond, das Weltall und die Raumfahrt. Dieses Element hat mir besonders gefallen und hat der Geschichte an einigen Stellen Tiefe oder Witz verlieren. Außerdem zeichnet sich dadurch auch Katjas Vater aus, über den man vor allem in den Rückblicken etwas erfährt, sodass auch er nicht zu einer blassen Randfigur wird.

Das Buch hat mich an vielen Stellen sehr berührt und ich habe es mit einem lachendem und einem weinendem Auge beendet. Lachend aufgrund des humorvollen Schreibstils und weinend weil mir bei einigen Textpassagen tatsächlich zum Weinen zumute war. Das Ende war zwar okay und erfüllt seinen Zweck, hat das Buch allerdings nicht ganz so perfekt abgerundet wie ich es mir erhofft hatte.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon darauf, die nächste Geschichte der Autorin zu lesen!