Das Buchcover ist originell und einmal etwas anderes. Die Protagonistin Katja ist Drehbuchautorin und da sie sich nicht ewig mit Krimiserien herumschlagen will, nimmt sie einen Auftrag über das Drehbuch für eine Familienserie an. Und dies, obwohl sie keineswegs die geeignete Kandidatin dafür ist, denn ihre Familie liegt in den Scherben, ihre Mutter ist Alkoholikerin und ihr Vater lebt schon lange mit einer neuen Frau zusammen, mit beiden hatte sie in den letzten Jahren kaum Kontakt. Doch dafür gibt sich Katja selbst die Schuld, denn sie hatte vor Jahren einmal nicht aufgepasst, die Hundeleine ihres Lieblingshundes Laika zu locker in der Hand gehalten, dieser hat sich losgerissen und es ist ein furchtbares Unglück passiert. Auch ihre Beziehung zu Ratko ist eigentlich ziemlich oberflächlich, sie haben zwar manchmal Sex miteinander und gucken gemeinsam Serien im Fernsehen an, aber sie haben sich darauf geeinigt, dass ihre Beziehung keine richtige ist und dafür braucht es keinen Namen. Katja hatte eine ziemlich schwierige Jugend, denn sie hatte das Unglück von damals nicht gut wegstecken können, sie landete in der Jugendpsychiatrie, sie war ständig auf der Suche nach spitzen und scharfen Gegenständen, um sich zu ritzen und Druck abzulassen. Als es dann plötzlich an ihrer Wohnungstür klingelt und ihre Halbschwester Jella erscheint und sie mit der Nachricht überrascht, dass ihr Vater nach einem Schlaganfall im Koma liegt, nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf. Als sie dann noch Jellas Bruder Joost kennenlernt, mit dem sie schon ohne es zu wissen eine Bekanntschaft im Alsterhaus in Hamburg gemacht hat, bekommt sie plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Der Autorin ist es mit diesem Buch gelungen, dramatische Episoden mit derart feinem Humor zu verknüpfen, dass es nie zu stark auf die Tränendrüse drückt und man sich immer leicht und locker durch dieses Buch schmökert, und diesen Schreibstil so zu entwickeln, ist eine wahre Kunst. Dieser Roman hat mir ausgezeichnet gefallen und bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung.