Familiendrama mit hinreißender Protagonistin

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danib83 Avatar

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Schon auf den ersten Seiten wurde ich ganz in den Bann von Katja gezogen, denn die Protagonistin ist nicht wie die typische Heldin eines Romans, sondern hat mit einigen Problemen zu kämpfen. Das schlimmste Problem ist aber, dass ihre Schwester Lina gestorben ist und daran die ganze Familie zerbrochen ist. Doch Katja plagen Selbstvorwürfe, denn sie denkt, dass sie Schuld am Tod ihrer Schwester sei, da sie die Hundeleine von Laika losgelassen hat und Lina, aus Angst um ihren geliebten Hund, auf die Straße gesprungen ist und sofort von einem Auto erfasst wurde. Nach dem Tod der Schwester trinkt die Mutter (noch mehr), der Vater lernt eine neue Frau kennen und Katja fängt an zu ritzen. Sie landet schließlich in der Psychiatrie, wo sie ihre beste Freundin Alexa kennenlernt.

Diese Vorgeschichte webt die Autorin geschickt in die aktuelle Erzählzeit ein und somit versteht man das Handeln von Katja immer mehr. Sie ist mit Ratko zusammen (oder auch nicht), der nicht viel nachfragt und dem sie auch IHRE Geschichte noch nicht erzählt hat. Katja ist Drehbuchautorin und etwas mollig, da sie (scheinbar) ständig Cola trinkt und Brot mit Schokocrème isst. Ein Anruf ihrer Mutter, zu der sie schon längst keinen Kontakt mehr hatte, reißt sie aus ihrem Alltag heraus, denn sie erfährt, dass ihr Vater im Koma liegt und weiter, dass sie eine Halbschwester namens Jella hat.

Ich habe die ganze Zeit mit Katja mitgelitten und wirklich gehofft, dass der Roman ein gutes Ende nimmt (was zum Glück der Fall ist). Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen, denn der Text war gut zu lesen und vor allem sehr berührend.