Bittere Sünde

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jiskett Avatar

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Cover:
Auf dem Cover sieht man den Kopf einer Frau, die man im Profil dabei sieht, wie sie zur Seite blickt. Ihre Lippen sind dunkelrot geschminkt, doch das wesentliche ihres Gesichtes - ihre Augen und die Nase - kann man nicht sehen. Über ihrer Gesichtspartie ist der Titel abgedruckt, es sieht aus, als wäre die Seite abgerissen worden.
Das Cover macht neugierig auf die Geschichte, da es etwas geheimnisvolles, mysteriöses und auch grausames hat.

Meinung:
Die Leseprobe von "Bittere Sünde" verspricht einen mindestens soliden, wenn nicht sogar guten Krimi.

Der zu untersuchende Todesfall ist durchaus ungewöhnlich, aber nicht zu abstrakt, sodass man gerne mehr über das wieso, die Umstände des Mordes wissen möchte, ihn aber nicht für total abwegig und unmöglich hält.
Vor allem die eindringlichen Beschreibungen der Gefühle des Ermordeten und der Situation, in der er sich befand, sorgen dafür, dass man Interesse an der Aufklärung dieses Verbrechens entwickelt. Zudem fesselt bereits der Prolog durch diese dicht aufgebaute Atmosphäre an die Geschichte.

Der Hauptermittler, Magnus, wirkt recht sympathisch und - was ich so noch nicht gelesen habe - er ist dienstmüde. Er hat keinen wirklichen Spaß mehr an der Arbeit, was ihn zu einem eher ungewöhnlichen Ermittler in einem Krimi macht, denn meistens sind die Polizisten, Detektive etc. voller Elan und Glück dabei. Margnus hingegen kommt später zur Arbeit, geht früher und fühlt sich ausgelaugt. Das könnte noch zu interessanten Konflikten führen - aber vielleicht sorgt der Fall auch dafür, dass er mehr Elan zeigt (oder dass er endgültig die Nase voll hat, das Buch wird es vermutlich zeigen).

Soweit ich es beurteilen kann, ist die Polizeiarbeit bisher korrekt dargestellt und dennoch nicht so langweilig geschildert, dass man keine Lust mehr hat. Wir haben zwar noch nicht sehr viel über den Mord und die Ermittlungen erfahren - es sind noch nicht einmal die Angehörigen benachrichtigt worden - aber die Ermittlungsschritte, die geschildert wurden, wirken realistisch, ohne wie nicht-spannender Trott zu wirken.

Da wir bisher noch nicht wirklich viel über das Verbrechen oder die Arbeit der Polizei wissen, ist die Leseprobe natürlich nur ein nettes "Vorspiel", das uns kurz die Lage und die handelnden Personen vorstellt und nicht mehr. Dennoch klingt der Mordfall schon so interessant, dass man als Leser wissen möchte, wer ihn wieso getötet hat und das ist keine schlechte Leistung...