Mein erster Eindruck von Bittersüß ist durchweg positiv. Das Buchcover ist schlicht, aber elegant – es vermittelt eine gewisse Melancholie, die perfekt zum Ton der Geschichte passt. Der Schreibstil ist ruhig, atmosphärisch und sehr feinfühlig. Besonders gefallen haben mir die leisen Zwischentöne, die emotional viel transportieren, ohne pathetisch zu wirken. Die Leseprobe baut keine klassische Spannung auf, aber sie entwickelt eine Sogwirkung durch Charlies Innenleben, ihre Beobachtungen und ihre Begegnung mit Richard. Die Charaktere – allen voran Charlie – wirken authentisch und greifbar. Ich spüre bereits jetzt, wie viel in dieser scheinbar harmlosen Begegnung mit dem berühmten Autor steckt. Ich erwarte eine intensive, komplexe Geschichte über emotionale Abhängigkeit, berufliche Ambitionen und die Frage, wie man sich in einer Welt behauptet, in die man nicht hineingeboren wurde. Besonders interessiert mich, wie sich Charlies Verhältnis zu Richard entwickelt – zwischen Bewunderung, Nähe und möglicher Enttäuschung. Ich würde das Buch sehr gerne weiterlesen, weil mich der Ton, die Figuren und die literarische Tiefe bereits jetzt vollkommen überzeugen.