Tiefgreifend und bittersüß

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crazybananachikita Avatar

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Schon nach wenigen Seiten war ich tief in die Welt von Charlie eingetaucht – eine junge Frau, die sich in der Verlagsbranche Londons behauptet und deren innere Zerrissenheit zwischen beruflichem Ehrgeiz, tiefen Gefühlen und alten Verletzungen fast greifbar wird. Die Leseprobe zu Bittersüß hat mich mit ihrer emotionalen Dichte und der klugen, atmosphärischen Sprache sofort berührt.

Besonders faszinierend fand ich, wie feinfühlig Hattie Williams die Beziehung zwischen der Ich-Erzählerin und dem berühmten Schriftsteller Richard Aveling aufbaut: Da ist nicht nur Bewunderung, sondern auch eine unterschwellige Spannung, eine Art bittersüße Vorahnung, dass diese Begegnung das Leben der Protagonistin nachhaltig verändern wird.

Was mich jedoch am meisten beeindruckt hat, ist die authentische Darstellung von Charlies Herkunft und ihrem Gefühl, nicht dazuzugehören – trotz (oder gerade wegen) ihres beruflichen Erfolgs. Diese stille Außenseiterperspektive verleiht dem Roman eine Tiefe, die weit über eine bloße Liebesgeschichte hinausgeht.

Ich möchte Bittersüß unbedingt weiterlesen, weil ich erfahren will, wie sich Charlies Vergangenheit, ihre Sehnsucht und ihre Selbstfindung miteinander verweben. Der Ton des Romans ist melancholisch, lebensnah und doch hoffnungsvoll – ein Buch, das berührt und zum Nachdenken anregt.