Aufwühlend

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sophia.wons Avatar

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Ein sehr aufwühlender Roman, der mich traurig und wütend zurücklässt - wütend über Männer, Menschen und insbesondere Frauen wie Spielzeuge benutzen. Kann ich absolut weiterempfehlen, ich fand die Aufarbeitung der Machtdynamiken in Age Gap Beziehungen wirklich gut dargestellt.

Charlie hat Richard romantisiert und idolisiert, dich selbst kleiner gemacht, wollte ihm nur gefallen. Ihre Verletzlichkeit und Unsicherheit kamen stark zur Geltung. Sie sehnt sich nach Bestätigung durch andere, die ihr Richard schließlich liefert. Er gibt ihr das Gefühl, besonders zu sein. Aber das ist keine Liebe, denn sie liebt nur das Gefühl, begehrt zu werden. Vor allem auf körperlicher Ebene fühlt sie nichts, nimmt hin, akzeptiert. Sie redet sich ein, Intimitäten zu wollen und selbst Schuld zu sein, wenn sie verletzt wird, obwohl Consent nicht gegeben wurde.

Es war sehr schmerzhaft zu lesen, wie sie sich immer mehr in dieser Beziehung verliert. Doch ich fand die psychischen Hintergünde sehr gut aufgearbeitet, weshalb sie bei ihm bleibt, obwohl es nicht logisch erscheint. Ich mochte, wie sie sich mit der Hilfe von Therapie, Freubd*innen und Familie ihr Leben zurück kämpft. Nichts, was sofort gelingt, sondern mit Rückschritten verbunden ist.

Trotz des erzählenden Stils wurde ich von der Geschichte eingesogen.