Eine toxische Beziehung

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monad Avatar

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Hattie Williams’ Roman „Bittersüß“ ist eine fesselnde Lektüre, die tief in die emotionalen Abgründe einer toxischen Beziehung eintaucht. Die junge Presseassistentin Charlie verliebt sich in ihr Idol, den deutlich älteren, verheirateten Autor Richard Aveling. Was als romantischer Fangirl-Moment beginnt, entwickelt sich schnell zu einer schmerzhaften Abhängigkeit. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Dynamik dieser Beziehung darzustellen. Charlie ist keine naive Figur, sondern eine vielschichtige Persönlichkeit mit inneren Traumata, die sie anfällig für Richards Manipulationen macht. Dadurch wird die Geschichte sehr nachvollziehbar, auch wenn man Charlie manchmal am liebsten wachrütteln möchte. Besonders ansprechend ist für mich das Setting in der Buchbranche. Trotz kleiner Schwächen wie einem abrupten Ende und gewissen Längen ist „Bittersüß” eine bewegende Lektüre. Wer sich auf eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Themen Machtmissbrauch und seelische Gesundheit einlassen möchte, wird dieses Buch lieben.