Eine toxische Beziehung

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mondscheinsonate Avatar

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Charlie scheint nach einer schwierigen Zeit in ihrem leben endlich am Ziel ihrer Träume angekommen: Sie hat einen der begehrten Jobs im Verlagswesen ergattert und lebt mit ihren beiden besten Freunden in einer WG in einem wunderschönen Haus. Der frühe und traumatische Verlust ihrer Mutter rückt endlich etwas in den Hintergrund und Charlie fühlt sich mit 23 in ihrem Londoner Großstadtleben angekommen.

Dann trifft sie Richard. Richard ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Autoren ihres Verlages. Seit ihrer Jugend ist sie fasziniert von ihm. Als er sie tatsächlich beachtete, kann sie es nicht glauben. Doch er lädt sie zu sich nach Hause ein, möchte ihre Meinung zu seinem neuen Buch wissen und kommt ihr schnell näher. Schnell entwickelt sich eine toxische Dynamik, aus der Charlie sich nicht befreien kann und will.

Die Autorin schafft beschreibt von Beginn an feinfühlig, wie Charlie immer weiter in diese toxische Beziehung hineinrutscht. Da ist einerseits der verheiratete, erfolgreiche, wohlhabende und dreißig Jahre ältere Autor und andererseits Charlie, die als Assistentin im Verlag angestellt ist und für die es existenzgefährdend wäre, ihren Job zu verlieren, sollte die Affäre auffliegen. Das schlechte Bauchgefühl ignoriert sie – schnell wird klar, dass Charlie diese Beziehung nicht guttut, doch sie träumt schon seit ihrer Jugend von Richard und gibt ihrer Faszination ihm gegenüber nach. Richard hingegen nutzt Charlies Bewunderung und ihre geringere Lebens- und Beziehungserfahrung aus, um ihre Verbindung zu seinen Bedingungen laufen zu lassen.
Ein Glück, dass Charlie zumindest Ophelia und Eddy an ihrer Seite hat, die sie emotional unterstützen.

„Bittersüß“ zeigt auf, wie sehr eine toxische Age-Gap-Beziehung mit ungleicher Machtdynamik eine Person in den Bann ziehen und gleichzeitig langfristig schädigen kann und ist damit für mich eine gleichzeitig berührende und wichtige Geschichte.