Emotional

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rileyross Avatar

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Charlie, 23, arbeitet als Publizistin bei einem unabhängigen Londoner Verlag. Sie vergöttert Richard Aveling, einen gefeierten Autor Mitte 50 – dessen Bücher wie eine Verbindung zu ihrer verstorbenen Mutter wirken. Als die beiden eine heimliche, alles verzehrende Affäre beginnen, entwickelt sich aus ihrer anfänglichen Starbewunderung etwas Intensives, Rohes und gefährlich Suchtartiges. Ihre Beziehung ist eine Studie über Macht und Verlangen und darüber, wie weit jemand bereit ist, sich selbst zu verlieren, um sich gesehen und geliebt zu fühlen.

Was mich wirklich umgehauen hat, war die Darstellung der Freundschaft zwischen 20-Jährigen. Die Dynamik zwischen Charlie und ihren beiden besten Freundinnen ist geprägt von Lachen, unbeschwerten Nächten, emotionaler Unterstützung und unerschütterlicher Loyalität. Diese Freunde gehören zu den unterstützendsten und liebenswertesten, die ich je auf dem Papier gesehen habe, und geben Charlie Halt, selbst als ihre Welt aus den Fugen gerät.

Williams gibt keine einfachen Antworten. Richard ist kein eindimensionaler Bösewicht; er ist charismatisch und doch kontrollierend, selbstbewusst und doch zerbrechlich. Charlie ist ebenso komplex – ehrgeizig, trauernd, auf der Suche nach Bestätigung. Das Machtungleichgewicht sprüht vor Spannung, die sich für unsere Zeit verstörend authentisch anfühlt.

Dieser Roman ist eine Auseinandersetzung mit emotionalen Risiken, ungesunder Faszination und den Folgen unwiderruflicher Entscheidungen. Er ist wahrhaftig und unerschrocken und stellt schwierige Fragen zu Handlungsfähigkeit, Trauma und Identität. Und auch wenn das Ende nicht alles perfekt abrundet, wirkt es dennoch hoffnungsvoll, wie echte Genesung ohne Auslöschung.

Ich war begeistert vom Schreibstil. Klar, aber emotional aufgeladen. Fesselnd. Ich konnte nicht aufhören, weiterzublättern.