Emotional, bewegend und einfach bittersüß

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„Bittersüß“ handelt von Charlie, die in ihrem Traumjob in der Londoner Verlagsbranche arbeitet. Als Presseassistentin darf sie täglich einen Blick hinter die Kulissen der Buchbranche werfen. Und obwohl sie verunsichert ist, dass ihre KollegInnen im Gegensatz zu ihr aus privilegierten, wohlhabenden Verhältnissen stammen, findet sie unter ihnen doch auch gute Freunde in Ophelia und Eddy. Außerdem vertritt ihr Verlag ihren absoluten Lieblingsautoren. Als sie schließlich Richard Aveling trifft, ahnt sie noch nicht, wie sehr sich ihr Leben durch ihn verändern wird.
Charlie ist eine Figur, die tiefe Wunden aus ihrer Vergangenheit in sich trägt. Als sie 16 war, hat der plötzliche Tod ihrer Mutter sie entwurzelt und in tiefe Depressionen gestürzt. Lange Zeit schafft sie es nicht, sich auf längere Beziehungen in Form von Freundschaften oder Partnerschaften einzulassen. Durch ihren Job im Verlag und neue Freundschaften scheint sich ihr Leben nun endlich in eine Richtung zu bewegen, die Charlie mehr erfüllt. Doch die alten Unsicherheiten sind geblieben und als Charlie auf den charmanten und 30 Jahre älteren Richard trifft, ergibt sich eine toxische Machtdynamik, aus der Charlie sich nicht zu lösen weiß. Beim Lesen habe ich geschwankt zwischen Mitgefühl und Frust über Charlies Entscheidungen. Die Age Gap-Beziehung wird hier keinesfalls beschönigt, vielmehr werden die ungleichen Machtverhältnisse der beiden deutlich beleuchtet. Charlies Freunde standen ihr immer zur Seite und Ophelia habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie hat sich zu einer meiner liebsten Figuren entwickelt.
„Bittersüß“ hat für mich gehalten, was der Titel verspricht, denn Charlie erlebt auf den Seiten der Geschichte ein wahres Gefühlschaos aus Höhen und Tiefen. Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen. Ich empfehle dieses intensive, authentische Buch gerne weiter.