Jahreshighlight
Age Gap ist genau mein Ding, in Büchern und im echten Leben. Und ich meine hier nicht 5-10 Jahre Altersunterschied bei Mittzwanzigern, sondern eine „echte“, signifikante Altersdifferenz, die auch gerne vielleicht schon fast die Generationenfrage aufwirft.
Einen Trope dieser Art habe ich in „Bittersüß“ gefunden: Charlie, Mitte 20, unsicher und wenig erfahren in Liebesdingen, arbeitet in der Presseabteilung eines Londoner Verlags, wo sie ihr Idol, ihre heimliche Schwärmerei, den etwa dreißig Jahre älteren Autor Richard Aveling kennenlernt. Die beiden beginnen eine Affäre, die von Anfang an von einem Ungleichgewicht zwischen den beiden geprägt ist, immer mehr Toxizität entwickelt und Charlie schließlich zu verschlingen droht.
Age Gap ist hier also verwoben mit dem Abrutschen in eine toxische Beziehung und ihre Folgen. Auf eine intensive und eindringliche Art nimmt die Handlung ihren Lauf, ohne je überzogen oder kitschig/unrealistisch daherzukommen. Mit feinfühliger und doch sehr klarer und bildhafter Sprache, Tiefgang und präziser Charakterdarstellung hat mich hat das Buch von Anfang an mitgerissen.
Faszinierend fand ich die Figur des Richard, bei dem es die Autorin meisterhaft geschafft hat, ihn nicht einfach als alten, überzogen bösen Mann hinzustellen, sondern auch ihn in seiner charakterlichen Mehrdimensionalität greifbar zu machen. Ich bin bis zuletzt nicht sicher, ob er, der charismatische, vielleicht ein wenig egozentrische Mann tatsächlich den Haupteinfluss auf Fort- und Ausgang der Beziehung hat, oder ob nicht doch die unsichere, teils naive, noch nicht wirklich im Leben stehende Charlie den größeren Anteil trägt.
In vielen Beziehungen geht es um Macht und Verletzlichkeit - wo aber ist der Punkt, ab dem es toxisch wird? Diese Frage ist für mich in „Bittersüß“ eindrucksvoll herausgearbeitet, auch und gerade weil sie nicht (pauschal) beantwortet wird. Dass Freundschaften wichtig sind, sie gepflegt werden müssen, aber durchaus auch große Strapazen aushalten und dass manchmal Unterstützung auch von einer Seite kommt, mit der man nicht unbedingt gerechnet hätte, sind wichtige Nebenbotschaften dieses grandiosen Buchs.
Einen Trope dieser Art habe ich in „Bittersüß“ gefunden: Charlie, Mitte 20, unsicher und wenig erfahren in Liebesdingen, arbeitet in der Presseabteilung eines Londoner Verlags, wo sie ihr Idol, ihre heimliche Schwärmerei, den etwa dreißig Jahre älteren Autor Richard Aveling kennenlernt. Die beiden beginnen eine Affäre, die von Anfang an von einem Ungleichgewicht zwischen den beiden geprägt ist, immer mehr Toxizität entwickelt und Charlie schließlich zu verschlingen droht.
Age Gap ist hier also verwoben mit dem Abrutschen in eine toxische Beziehung und ihre Folgen. Auf eine intensive und eindringliche Art nimmt die Handlung ihren Lauf, ohne je überzogen oder kitschig/unrealistisch daherzukommen. Mit feinfühliger und doch sehr klarer und bildhafter Sprache, Tiefgang und präziser Charakterdarstellung hat mich hat das Buch von Anfang an mitgerissen.
Faszinierend fand ich die Figur des Richard, bei dem es die Autorin meisterhaft geschafft hat, ihn nicht einfach als alten, überzogen bösen Mann hinzustellen, sondern auch ihn in seiner charakterlichen Mehrdimensionalität greifbar zu machen. Ich bin bis zuletzt nicht sicher, ob er, der charismatische, vielleicht ein wenig egozentrische Mann tatsächlich den Haupteinfluss auf Fort- und Ausgang der Beziehung hat, oder ob nicht doch die unsichere, teils naive, noch nicht wirklich im Leben stehende Charlie den größeren Anteil trägt.
In vielen Beziehungen geht es um Macht und Verletzlichkeit - wo aber ist der Punkt, ab dem es toxisch wird? Diese Frage ist für mich in „Bittersüß“ eindrucksvoll herausgearbeitet, auch und gerade weil sie nicht (pauschal) beantwortet wird. Dass Freundschaften wichtig sind, sie gepflegt werden müssen, aber durchaus auch große Strapazen aushalten und dass manchmal Unterstützung auch von einer Seite kommt, mit der man nicht unbedingt gerechnet hätte, sind wichtige Nebenbotschaften dieses grandiosen Buchs.