Porträt einer „Beziehung“ im modernen Zeitalter

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buecheromi Avatar

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Die Geschichte führt uns Schritt für Schritt in das Leben von Charly hinein. Als Leserin oder Leser ist man von Anfang an mitten im Geschehen und spürt die Stimmungen sowie Spannungen hautnah.

Für mich war der Roman eine wahre Achterbahn der Gefühle: Aufregung, Verwunderung, Verzweiflung, Trauer und Wut wechseln sich ab und begleiten Charlys Weg. Manchmal war es kaum auszuhalten, ihr zu folgen, denn ihre anfangs unerreichbar wirkende Beziehung entwickelt sich zu einer schmerzhaften und zugleich fesselnden Erfahrung - sowohl für sie als auch für uns.

Die Beziehung zwischen Charly und ihrem Partner ist von Beginn an von einem Ungleichgewicht geprägt. Beide stehen an völlig unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben und gehen entsprechend verschieden mit den Herausforderungen um. Dieses Ungleichgewicht verstärkt sich im Verlauf der Handlung immer weiter.

Besonders schwer fiel es mir, das manipulative Verhältnis zwischen den beiden mitzuerleben. Richard wirkt bevormundend, egozentrisch, selbstbezogen und arrogant - Eigenschaften, die ein gesundes sowie allgemeines Miteinander unmöglich machen.

Im Kern erzählt die Geschichte von einer jungen Frau, die bislang keinen festen Platz im Leben gefunden hat. Auf der Suche nach Sicherheit klammert sie sich an eine Person, die ihr vermeintliche Stabilität bietet, sie jedoch gleichzeitig in eine toxische Beziehung führt. Obwohl Charly intelligent ist und die Warnsignale erkennt, verdrängt sie diese bewusst und rutscht immer tiefer in die Spirale dieser zerstörerischen Liebe hinein.

Und doch liegt darin auch eine Erkenntnis: Diese Erfahrungen sind wichtig, um daran zu wachsen und sich selbst zu pushen und weiterzuentwickeln. Sie machen deutlich, wie essenziell es ist, irgendwann gefestigt, selbstbewusst und stark im Leben zu stehen.