Power Imbalance
Mit „Bittersüß“ hat die Autorin Hattie Williams, die unter anderem in einem Verlag arbeitete, ihr Debut vorgelegt. Man fragt sich beim Lesen, ob es sich bei der Geschichte in Teilen um einen autofiktionalen Roman handelt, da es inhaltlich um die junge Verlagsassistentin (und Ich-Erzählerin) Charlie geht, die mit einem älteren Starautor namens Richard Aveling eine Affäre hat.
Charlie bezeichnet sich selbst als „Kuckuckskind“, da ihr Dad nicht ihr richtiger Vater ist. Mit 16 Jahren verliert das Mädchen, das schon als kleines Kind hypersensibel war, seine Mutter und damit auch den Halt im Leben. Der Vater orientiert sich um, hat rasch wieder eine neue Partnerin, die schnell schwanger wird.
Später soll es Charlie gelingen, ihr Studium in Brighton trotz aller Widrigkeiten abzuschließen. Manchmal fragte ich mich beim Lesen, woher sie als junge Frau das Geld für „Drogen“ hatte, da später von ihren überaus wohlhabenden Freunden Eddy & Ophelia die Rede ist, welche zum britischen (Geld)adel gehören. Aber auch Charlie scheint nicht der klassische working class underdog zu sein, obwohl es für Oxford oder Cambridge nicht reichte, und sie heuert schließlich auch in einem renommierten Londoner Verlag an. Ist das ganz ohne ‚Vitamin B‘ möglich?
Ihre Freundin Ophelia ist immer für Charlie da, auch als die Protagonistin in Depressionen versinkt. Die Liebe zu einem älteren, berühmten Mann tut der Heldin indes nicht gut, auch gibt sie zu, schon immer für den Schriftsteller geschwärmt zu haben.
Die Geschichte einer toxischen Beziehung, die Story vom Scheitern & von der Emanzipation ist sicher nicht neu. Böse Zugen würden von "Play stupid games, win stupid prizes " sprechen. Die Erzählung liest sich aber flüssig und spannend, auch wenn die deutsche Übersetzung manchmal etwas geschliffener sein könnte („Kurz vor dem Bankrott, konnte er sich kaum noch über Wasser halten.“). Die Erzählung nimmt sich selbst sehr ernst & Williams Stil ist stellenweise (gewollt) naiv, doch auch packend.
Trotz kleiner Schwächen habe ich „Bittersüß“ gerne gelesen.
Charlie bezeichnet sich selbst als „Kuckuckskind“, da ihr Dad nicht ihr richtiger Vater ist. Mit 16 Jahren verliert das Mädchen, das schon als kleines Kind hypersensibel war, seine Mutter und damit auch den Halt im Leben. Der Vater orientiert sich um, hat rasch wieder eine neue Partnerin, die schnell schwanger wird.
Später soll es Charlie gelingen, ihr Studium in Brighton trotz aller Widrigkeiten abzuschließen. Manchmal fragte ich mich beim Lesen, woher sie als junge Frau das Geld für „Drogen“ hatte, da später von ihren überaus wohlhabenden Freunden Eddy & Ophelia die Rede ist, welche zum britischen (Geld)adel gehören. Aber auch Charlie scheint nicht der klassische working class underdog zu sein, obwohl es für Oxford oder Cambridge nicht reichte, und sie heuert schließlich auch in einem renommierten Londoner Verlag an. Ist das ganz ohne ‚Vitamin B‘ möglich?
Ihre Freundin Ophelia ist immer für Charlie da, auch als die Protagonistin in Depressionen versinkt. Die Liebe zu einem älteren, berühmten Mann tut der Heldin indes nicht gut, auch gibt sie zu, schon immer für den Schriftsteller geschwärmt zu haben.
Die Geschichte einer toxischen Beziehung, die Story vom Scheitern & von der Emanzipation ist sicher nicht neu. Böse Zugen würden von "Play stupid games, win stupid prizes " sprechen. Die Erzählung liest sich aber flüssig und spannend, auch wenn die deutsche Übersetzung manchmal etwas geschliffener sein könnte („Kurz vor dem Bankrott, konnte er sich kaum noch über Wasser halten.“). Die Erzählung nimmt sich selbst sehr ernst & Williams Stil ist stellenweise (gewollt) naiv, doch auch packend.
Trotz kleiner Schwächen habe ich „Bittersüß“ gerne gelesen.