Unerträgliche Liebe
Bei Charlie wusste ich vom ersten Moment an, dass ich jedes ihrer Gefühle und jede Entscheidung verstehen würde. Nie kam mir der Gedanke, sie wachrütteln zu wollen. Warum auch? Charlie war wach. Sie wusste genau, was sie tat. Sie konnte und wollte nur nicht gegen ihr Herz handeln.
500 Seiten in zwei Tagen. Ich wollte an Charlies Seite bleiben, so wie die Nebenfiguren, allen voran ihre besten Freunde Ophelia und Eddie, mit denen sie zusammen wohnt. Ihre Versuche, Charlie zu schützen, ihre Angst, ihre Wut, die wechselnden Strategien aus Nähe und Distanz, all das ist so verständlich und tut beim Lesen so weh.
Und mittendrin diese junge Frau, so verloren, dass sie in den 30 Jahre älteren Richard geradezu hineinfällt. Für sie ist Richard ein Bindeglied zu ihrer Mutter, die sie viel zu früh verloren hat und die ihr einst Richards Bücher zum Lesen gab.
In „Bittersüß“ setzt @XX schwierige Themen literarisch, emotional und stilistisch perfekt um, allen voran psychische Erkrankungen wie Depressionen, die Charlie nicht erst entwickelt, als sie Richard kennenlernt, sondern schon mit in diese Beziehung bringt. Die Autorin bewertet dabei keine einzige Verhaltensweise, weder Richards, noch Charlies oder die ihrer Freunde oder ihrer Familie. Sie schreibt, sie lässt fühlen, sie legt die Situationen und Gefühle ihrer Figuren wund und offen dar, ohne ein Urteil zu fällen. Das macht den Roman umso eindringlicher, weil der Raum für Empathie und eigenes Nachspüren bleibt.
Die Autorin zeigt einfühlsam, wie Charlies Mutter sie einst aus einer Depression geholt hat und wie warmherzig Ophelia, Eddie, ihr Papa und dessen Frau sie jetzt umsorgen und ihre Situation ernst nehmen. Auch die Ärzte nehmen Charlie und ihre Erkrankung ernst und das macht Mut, sich helfen zu lassen, wenn man selbst betroffen ist. Gleichzeitig zeigt das Buch, wie schnell man in einem labilen Zustand durch äußere Umstände wieder in die Tiefe gezogen werden kann und wie wichtig es ist, gut auf sich aufzupassen.
Die Abwärtsspiraten in „Bittersüß“ mag schwer erträglich sein, aber trotzdem macht der Roman Hoffnung. Nicht unbedingt auf das Loslassen einer überdimensionalen Liebe, aber auf das Leben selbst.
500 Seiten in zwei Tagen. Ich wollte an Charlies Seite bleiben, so wie die Nebenfiguren, allen voran ihre besten Freunde Ophelia und Eddie, mit denen sie zusammen wohnt. Ihre Versuche, Charlie zu schützen, ihre Angst, ihre Wut, die wechselnden Strategien aus Nähe und Distanz, all das ist so verständlich und tut beim Lesen so weh.
Und mittendrin diese junge Frau, so verloren, dass sie in den 30 Jahre älteren Richard geradezu hineinfällt. Für sie ist Richard ein Bindeglied zu ihrer Mutter, die sie viel zu früh verloren hat und die ihr einst Richards Bücher zum Lesen gab.
In „Bittersüß“ setzt @XX schwierige Themen literarisch, emotional und stilistisch perfekt um, allen voran psychische Erkrankungen wie Depressionen, die Charlie nicht erst entwickelt, als sie Richard kennenlernt, sondern schon mit in diese Beziehung bringt. Die Autorin bewertet dabei keine einzige Verhaltensweise, weder Richards, noch Charlies oder die ihrer Freunde oder ihrer Familie. Sie schreibt, sie lässt fühlen, sie legt die Situationen und Gefühle ihrer Figuren wund und offen dar, ohne ein Urteil zu fällen. Das macht den Roman umso eindringlicher, weil der Raum für Empathie und eigenes Nachspüren bleibt.
Die Autorin zeigt einfühlsam, wie Charlies Mutter sie einst aus einer Depression geholt hat und wie warmherzig Ophelia, Eddie, ihr Papa und dessen Frau sie jetzt umsorgen und ihre Situation ernst nehmen. Auch die Ärzte nehmen Charlie und ihre Erkrankung ernst und das macht Mut, sich helfen zu lassen, wenn man selbst betroffen ist. Gleichzeitig zeigt das Buch, wie schnell man in einem labilen Zustand durch äußere Umstände wieder in die Tiefe gezogen werden kann und wie wichtig es ist, gut auf sich aufzupassen.
Die Abwärtsspiraten in „Bittersüß“ mag schwer erträglich sein, aber trotzdem macht der Roman Hoffnung. Nicht unbedingt auf das Loslassen einer überdimensionalen Liebe, aber auf das Leben selbst.