Wenn Dunkelheit ein Versprechen trägt

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user13 Avatar

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Blackspell war für mich eines dieser Bücher, bei denen man nach den ersten Seiten einfach weiß: Das wird einen nicht mehr loslassen. Ich bin völlig ohne Erwartungen hineingestolpert – und habe mich dann Hals über Kopf in die düstere, geheimnisvolle Welt rund um Thunder Hall und die Wyndhouse Academy fallen lassen.

Eden ist eine Figur, die mich sofort gepackt hat. Ihre Gefühle sind so ehrlich und greifbar, dass ich mich oft dabei ertappt habe, wie ich innerlich mit ihr mitgegangen bin: dieser Knoten im Bauch, die Unsicherheit, die Wut, die Trauer. Sie ist nicht perfekt – und genau das macht sie so unglaublich nahbar.

Was mich aber besonders begeistert hat, ist die Stimmung, die sich wie ein leiser Nebel durch die ganze Geschichte zieht. Die Wälder, die alten Gemäuer, das Flüstern in der Nacht – ich konnte alles vor mir sehen, als wäre ich selbst dort gewesen. Das Buch hat diese besondere Art, Spannung nicht laut, sondern ganz leise und intensiv aufzubauen.

Und dann der Schreibstil: Er ist atmosphärisch, klar und gleichzeitig poetisch. Kein Wort wirkt überladen, aber trotzdem entsteht beim Lesen ein richtiges Kopfkino. Die Autorin versteht es, mit kleinen Details große Wirkung zu erzielen – manchmal reicht ein einziger Satz, um Gänsehaut auszulösen. Die Dialoge wirken natürlich, die inneren Gedanken echt. Es liest sich flüssig, ohne kitschig oder platt zu werden, und schafft dabei etwas, das viele Bücher nicht hinkriegen: Es fühlt sich an wie ein Geheimnis, das man nur gemeinsam mit Eden entdeckt.

Wolf ist ein Charakter, der mich ständig hin- und hergerissen hat – genau wie Eden. Diese Spannung zwischen Nähe und Gefahr ist so feinfühlig erzählt, dass man gar nicht anders kann, als mitzufiebern und mitzufühlen.

Als ich das Buch zugeschlagen habe, war da nicht einfach nur das Ende einer Geschichte – sondern dieses leise, intensive Nachhallen, das nur wirklich besondere Bücher hinterlassen.