Sehr empfehlenswert, nicht nur für Kinder

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hiclaire Avatar

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Oma geht es nicht gut. Nach ihrem komplizierten Knöchelbruch zieht sie zur Familie von Klara und Anton, weil sie Hilfe braucht um langsam wieder mobil zu werden. Aber es kommt anders als zunächst gedacht. Erst sind es nur kleine Veränderungen, die die Familie nachdenklich machen, doch recht bald wird klar, die Veränderungen werden bleiben, und fortschreiten. Klaras kleiner Bruder Anton ist es, der irgendwann fragt: „Bleibt Oma jetzt für immer?“

Enkeltochter Klara erzählt, wie die Familie in den kommenden Monaten gemeinsam den Herausforderungen begegnet, vor die Omas Krankheit(en) sie stellt. Ein wöchentlicher Familienrat wird eingeführt, in dem die Nöte und Fragen aller besprochen werden können, und natürlich wie man Oma am besten helfen kann. Es tut gut zu lesen, mit welch liebevollem Respekt sie miteinander und der Oma umgehen, auch in schwierigen, berührenden und traurigen Momenten. Hier wird die Vorbildfunktion eines Kinderbuches absolut erfüllt.

Eine ganz normale, irgendwie großartige Familie ist es, die wir hier kennenlernen, allen voran Anton, mit seinen 8 Jahren ein kluger und empathischer Junge, dessen Gedankengänge die Eltern zuweilen sprachlos machen, und manchmal sogar die ältere Schwester…Zur Oma hat er einen besonderen Draht, vielleicht weil er so unbefangen und gleichzeitig rücksichtsvoll mit ihr umgeht. Auf der anderen Seite kabbelt er sich mit seiner großen Schwester wie jeder andere Junge auch. Lachen und Weinen liegen nahe beieinander, immer öfter berichtet Klara von „Glitzeraugen“ bei Mama, Papa, Anton und sich selbst. Aber auch das ganz normale Leben geht irgendwie weiter, wenn auch manchmal mit Einschränkungen, so fährt z. B. die Familie in den Ferien zum ersten Mal ohne den Papa zu den „Mama-Großeltern“ nach Finnland.

Alles kann man nicht richtig machen, auch das lernt man hier. Unaufdringlich fürsorglich sein, bedacht zu helfen, Missgeschicke vorauszuahnen und Gefahren zu minimieren und dabei so wenig wie möglich einzuschränken – ich finde es ist ein guter Weg, der hier aufgezeigt wird.

Ein empfehlenswertes Buch zu diesem sensiblen Thema, nicht nur für Kinder. Ich habe es wirklich gern gelesen.