Wenn Oma sich im Leben verwirrt

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riraraffi Avatar

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Einbißchen ist alles wie immer, aber in der Hauptsache anders:

Schleichend fällt der 11-Jährigen Karla auf: Mit ihrer Oma stimmt etwas nicht und das liegt nicht nur am verstauchten Knöchel, wegen dem sie jetzt bei ihrer Familie wohnt. Wie ein verschrecktes Eichhörnchen guckt sie manchmal und scheint ganz weit weg. Auch ihren Eltern und dem aufmerksamen kleinen Bruder Anton entgehen diese zwischenzeitlichen Verwirrungen nicht und tatsächlich stellt sich heraus: Die sonst so selbstbewusste und schlagfertige Oma leidet an Demenz.
Ab da begleiten wir weiterhin den Alltag aus Karlas rückblickender Perspektive, denn als sie erzählt, ist sie schon 13.
Ein wahnsinnig schönes, lustiges und gleichzeitig trauriges Buch über Demenz, welches ich sofort meinen Kindern schenken würde, denn besser könnte ich dieKrankheit nie und nimmer erklären. Die kindliche Perspektive zeigt sehr genau, wie viel Kinder eigentlich doch mitkriegen und verstehen. Gott sei Dank lassen Klaras Eltern sie und ihren Bruder bei den Entwicklungen nie außen vor und versuchen diese Krankheit, die das Wesen der Oma doch leider verändert zu erklären - obwohl sie selbst am kämpfen sind. Ganz besonders hat mir der pfiffige kleine Bruder Anton gefallen, aber auch Klaras Kommentare sind gleichzeitig klug, lustig und aufmunternd und erleichtern wirklich jedem den Umgang mit so einem schwierigen Thema.