absolut Psycho

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lucyca Avatar

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Der Prolog startet mit einem grauenhaften Alptraum. Schweissgebadet wacht Johanna Gerke auf. Doch wo befindet sie sich? Das erste was sie fühlt sind Schmerzen, des Weiteren realisiert sie, dass sie sich im Krankenhaus befindet aber warum? Starkes Kopfweh, Schwindelgefühl und Unterleibsschmerzen, was ist geschehen. All diese Komponenten zusammen, da kann ja man nur noch Angst bekommen. Ein Arzt erklärt ihr nüchtern, dass ihre rechte Hand schwer verletzt ist und die höllischen Bauchschmerzen von der ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Milz stammen. Wieder allein im Zimmer macht sie sich so ihre Gedanken. Ihr Erinnerungsvermögen bleibt jedoch im Dunkeln und darüber gerät sie noch mehr in Panik. Max Buchholz von der Kriminalpolizei erzählt ihr dann weitere Details, wie es zu ihrem jetzigen Zustand gekommen ist. Johanna ist nach Ladenschluss abends überfallen und brutal zusammengeschlagen worden. Der Täter konnte entkommen und Zeugen praktisch keine. Er ist aber überzeugt, dass der Täter aus ihrem engeren Umfeld kommt.
Johanna ist am Boden zerstört, sie hat doch immer versucht, sich auf sich selbst zu verlassen. Verängstigt und niemandem mehr vertrauend, versucht sie in den nächsten Tagen selbst den Täter zu finden. In dieser Zeit erlebt sie Hochs und Tiefs. Freunden, den sie früher vertraute, begegnet sie nur noch mit Misstrauen. Mit diesen Voraussetzungen eine schwierige Spurensuche.

Johanna, eine sehr selbständige, fröhliche und realistische junge Frau. Ihr Egoismus und sehr selbständiges Auftreten werden zwar nicht von allen gleichermassen geschätzt. Bis anhin ist ihr alles gelungen, glückliche Kindheit, gute Ausbildung als Schmuckdesignerin mit eigenem Geschäft. Und dann dieser Tiefschlag. Als Leser verspürt man richtig wie sie leidet, wie sie immer mehr psychisch und physisch in den Abgrund gezogen wird. Das daraus entstandene Handeln in dieser Situation konnte ich jedoch nicht immer nachvollziehen. Anna Martens hat mit „Blinde Schatten“ in meinen Augen einen absolut lesenswerten Psychothriller geschrieben. Speziell ist, dass die Story in Ich-Form geschrieben ist. Dazwischen geschoben immer kurze Abschnitte, die die Gedankengänge des Täters verfolgen, doch die sind so geschickt eingeflochten, dass man relativ spät realisiert, um wen es sich handeln könnte. Ob es ihr gelingt, sich dem Täter zu entziehen, obwohl er ihr den Tot angedroht hat, lesen sie selbst.