Naja, leider nicht so gut

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angellika Avatar

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Der Inhalt:
Johanna wacht ohne Erinnerung an die Geschehnisse der letzten sechs Monate im Krankenhaus auf. Vom Arzt erfährt sie, dass sie knapp dem Tode entronnen ist. Jemand hat sie auf offener Straße überfallen. Dabei ist ihre rechte Hand so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie ihre Arbeit als Goldschmiedin aufgeben muss. Als ob dies nicht schon reichen würde, erfährt sie, dass der Täter aus dem näheren Bekanntenkreis stammen könnte.
Auf der Suche nach den Erinnerungen der letzten Zeit erfährt sie immer mehr, was sie an allem zweifeln lässt. Ihre Beziehung ist anscheinend wegen einer Affäre ihrerseits in die Brüche gegangen, außerdem hatte sie eine Fehlgeburt.
Ihre Freunde scheinen alle verdächtigt, sodass sie aus Verzweiflung auf eine Alm flieht. Doch ist sie dort vor ihrem Peiniger sicher? Oder wird er sie dort finden und sein Werk zuende bringen?

Meine Meinung:
Wäre das Genre kein Thriller, sondern ein Drama, wäre der Roman wirklich gut. Die Geschichte war zu Anfang spannungsaufbauend, dies hat jedoch mit der Zeit rapide abgenommen.
So wurden Seiten mit Selbstzweifeln und unbegründeten Panikattacken gefüllt. Diese Situationen waren nicht beängstigend, sie waren einfach nur traurig.
Schade war auch, dass so viele mögliche Wege nicht genutzt worden sind. So hätte man die verklagte Ärztin mithineinbringen können, diese hatte ein deutliches Motiv, oder die Mitarbeiterinnen, die eindeutig ein am Ende leider nicht aufgelöstes Geheinmnis hatten.
Das gewählte Ende war mir zu einfach. Vieles aus dem Buch machte einfach keinen Sinn. Warum hat der Täter sie beobachtet und dabei doch unpassende Gefühle gehabt? Bei der Beschreibung wirkte es eher wie die Beobachtung eines Liebhabers. Auch das Kuscheln mit ihren Sachen ergibt keinen wirklichen Sinn, wenn man deren Beziehung betrachtet.
Ich findes es schön, wenn ich schon vor der Auflösung auf den Täter komme, leider war dies hier nicht möglich, da dieser nie aufgetreten ist. Ein paar kleine Nebenerwähnungen gab es, doch diese passten nicht mit den beschriebenen Gedanken des Täters zusammen. Dieser ging davon aus, dass Johanna von selbst auf ihn kommen wird, da sie ihm bereits auf der Spur sei.

Der Charakter, Johanna, war mir zu selbstmitleiderregend. Ständig hat sie zwischen vollkommen zerstört und "Ich mach das" gewechselt. Es wirkte nicht immer realistisch, da die Gefühle zu extrem wirkten.

Ein weiterer Punkt, der mich am meisten gestört hat, waren die Fehler. Das Buch ist leider voll mit ausgelassenen Wörtern, Wörtern die nicht reinpassen (Dopplungen,..) und grammatikalischen Fehlern. Zum Teil hatte ich das Gefühl, dass niemand sorgfältig darüber gelesen hat. Dies hat den Lesefluss leider gestört.