Dunkle Mythen in einer zerrissenen Welt

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martina_tini99 Avatar

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Die Leseprobe entführt direkt in eine düstere Welt, die an eine Mischung aus griechischer Mythologie, Science-Fiction und dystopischem Thriller erinnert. Bereits auf den ersten Seiten spürt man die Härte und Trostlosigkeit der Umgebung, in der die Protagonistin Alexis aufwächst – ein Alltag geprägt von Gewalt, Missbrauch und dem allgegenwärtigen Bedrohungsszenario durch Titanen und übermächtige Spartaner-Clans.

Trotz der Brutalität der Welt überzeugt die Geschichte durch eine überraschend zarte, fast poetische Note: Die Begegnung zwischen Alexis und der unsichtbaren Giftschlange Nyx ist ungewöhnlich, berührend und sofort fesselnd. Die Dialoge zwischen den beiden haben einen sarkastischen, liebevollen Ton, der Alexis’ tief sitzende Einsamkeit spürbar macht und der Geschichte emotionale Tiefe verleiht.

Auch die dystopische Gesellschaft mit ihren Machtstrukturen, Pflegekind-System und militarisierten Zonen wirkt glaubwürdig und erschreckend real. Besonders eindringlich ist der nüchterne, direkte Schreibstil, der keine Beschönigungen zulässt und einen mitten ins Chaos wirft.