Enttäuschendes Buch

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violine Avatar

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Blood of Hercules beginnt mit einem atmosphärischen Einstieg, der Spannung aufbaut und auf eine fesselnde Geschichte hoffen lässt. Doch leider bleibt es bei diesem kurzen Aufblitzen von Potenzial. Was folgt, ist eine langatmige Erzählung mit eindimensionalen, klischeebehafteten Figuren – allen voran eine Hauptprotagonistin, die kaum auszuhalten ist.

Sie duscht ständig, schläft ständig und kreist gedanklich immer wieder um denselben Punkt: ihren Wunsch, sich das Leben zu nehmen – etwas, das sie dann doch nie tut. Statt einer nachvollziehbaren psychologischen Tiefe bleibt nur eine ermüdende Wiederholung, die weder berührt noch überzeugt. Besonders störend: Ihre Gedanken werden durchgehend in Klammern dargestellt, was stilistisch schnell ermüdet und meinen Humor überhaupt nicht trifft.

Der Mittelteil des Buches zieht sich zäh dahin, ohne nennenswerte Entwicklungen. Stattdessen wird mit "spicy" Szenen versucht, Spannung zu erzeugen – allerdings ohne echten Bezug zur Handlung. Diese wirken gezwungen und tragen nicht zur Charakterentwicklung oder Story bei. Brutale Szenen und Erotik scheinen hier das Hauptverkaufsargument zu sein.

Positiv zu erwähnen sind die interessante Grundidee sowie die schöne äußere Gestaltung des Buches. Das reicht aber nicht aus, um über die Schwächen in Plot, Figurenzeichnung und Stil hinwegzutäuschen.

Fazit: Der Hype um dieses Buch ist für mich nicht nachvollziehbar. Wer mehr als Oberflächenspice und Gewalt sucht, wird hier enttäuscht. Keine Leseempfehlung.