Ein bewegendes Familiendrama über Verlust und Neuanfang

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sonnenblumeberlin Avatar

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Blue Sisters hat mich positiv überrascht. Nachdem ich von Mellors’ Cleopatra und Frankenstein weniger begeistert war, war ich unsicher, ob Blue Sisters mich überzeugen würde. Doch das hat es! Das Buch besticht durch seine fein gezeichneten Charaktere, einen atmosphärischen Schreibstil und tiefgründige Konflikte, die ein realistisches Bild einer von Verlust gezeichneten Familie zeichnen.

Das Cover spiegelt die Melancholie und die Zerrissenheit der Geschichte perfekt wider. Die Farben sind dezent, und das Motiv der Frau harmoniert gut mit dem Inhalt. Auch inhaltlich überzeugt das Buch: Drei Schwestern, die nach dem Verlust ihrer vierten Schwester mit der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert werden, versuchen, den Kontakt zueinander neu zu definieren. Die Figuren Avery, Bonnie und Lucky sind unterschiedlich und wirken dabei erstaunlich echt und authentisch. Man spürt ihre Zerbrechlichkeit, ihren Schmerz und gleichzeitig das Aufblitzen von Hoffnung und der Suche nach neuem Zusammenhalt. Besonders beeindruckt hat mich, wie Mellors die unterschiedlichen Charaktere und ihre Entwicklungen im Verlauf der Geschichte herausarbeitet, ohne auf Klischees zurückzugreifen.

Mellors’ Schreibstil ist eindringlich und detailreich, was die Atmosphäre intensiviert. Ihre sprachliche Brillanz sorgt dafür, dass man in die Geschichte eintaucht und die Gefühle der Figuren unmittelbar nachempfinden kann. Durch ihre gelungene Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit bleibt die Erzählung immer spannend, ohne ins Melodramatische abzurutschen.

Blue Sisters ist für alle Leser*innen empfehlenswert, die emotionale und gut durchdachte Familiendramen mögen. Wer von authentischen Figuren und einem facettenreichen Schreibstil begeistert ist, wird dieses Buch kaum aus der Hand legen wollen. Ein gelungenes Werk, das zeigt, wie kraftvoll und heilend Zusammenhalt sein kann.