Gefühlvoll
Coco Mellors schreibt über diese besondere Intensität der Beziehung unter Schwestern - Nabelschnur versus Freundschaftsbändchen - und entwirft mit großartiger Präzision, Leichtigkeit und gleichzeitig psychologischer Tiefe die völlig unterschiedlichen Charaktere der vier Schwestern: Die vernünftige Avery ist intelligent und prinzipientreu; die stoische Bonnie ist willensstark und diszipliniert; die sensible Nicole ist kommunikativ und von den dreien die mädchenhafteste; die wilde Lucky ist charismatisch und schlagfertig, insgeheim aber schüchtern. Die vier wachsen in schwierigen familiären Verhältnissen auf und als eine der Schwestern stirbt, gerät das Leben der anderen - noch weiter - aus der Bahn. Alle drei Schwestern leben weit voneinander entfernt und sind auf ihre eigene Weise ‚verloren‘, aber, wie es gleich zu Beginn heißt: „wer noch am Leben ist, kann gefunden werden“. Blue Sisters handelt vom Suchen, Irren, Finden, Verlieren und Wiederfinden.
Der Schreibstil von Coco Mellors ist wunderbar: direkt, schnörkellos, einfühlsam und warmherzig. Ihre Beschreibungen sind wuchtig, umwerfend und mitreißend, aber ohne aufgesetztes Drama oder Effekthascherei. Ihr Stil hatte in der Tat einen Suchtfaktor auf mich und es war eine große Freude, dieses Buch zu verschlingen.
Inhaltlich gesehen, gibt es in diesem Buch doch ein Überangebot von verschiedenen Themen: verschiedene Suchtproblematiken, Mutterschaft, Endometriose, LGBTQ+, Trauer, Partnerschaft, Mutter-Tochter-Beziehung und vieles mehr. Dies führt dazu, dass die vielen Themen nicht mit der erforderlichen Tiefe bearbeitet werden, die es für einen literarischen Roman gebraucht hätte. Aber die positive Seite ist, dass es sich hier um einen wirklich tollen, rasanten und empfehlenswerten Unterhaltungsroman mit guten Themen und außergewöhnlichen Charakteren handelt.
Der Schreibstil von Coco Mellors ist wunderbar: direkt, schnörkellos, einfühlsam und warmherzig. Ihre Beschreibungen sind wuchtig, umwerfend und mitreißend, aber ohne aufgesetztes Drama oder Effekthascherei. Ihr Stil hatte in der Tat einen Suchtfaktor auf mich und es war eine große Freude, dieses Buch zu verschlingen.
Inhaltlich gesehen, gibt es in diesem Buch doch ein Überangebot von verschiedenen Themen: verschiedene Suchtproblematiken, Mutterschaft, Endometriose, LGBTQ+, Trauer, Partnerschaft, Mutter-Tochter-Beziehung und vieles mehr. Dies führt dazu, dass die vielen Themen nicht mit der erforderlichen Tiefe bearbeitet werden, die es für einen literarischen Roman gebraucht hätte. Aber die positive Seite ist, dass es sich hier um einen wirklich tollen, rasanten und empfehlenswerten Unterhaltungsroman mit guten Themen und außergewöhnlichen Charakteren handelt.