Einzigartig

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mike nelson Avatar

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Einzigartig. Mit "Blue Skies" ist T.C. Boyle wieder einmal ein Wek gelungen, von dem man uneingeschränkt behaupten kann: "Am Puls der Zeit". Einzigartig ist seine Art zu beschreiben, zu bennenen und in leicht absurder Übertreibung die Dinge auf den Punkt zu bringen und uns den erbarmungslosen Spiegel vor Augen zu halten. Wie lebt es sich in einer Welt, die am Abgrund steht, wo am einen Ende von Amerika nicht nur die Wälder brennen und am anderen die Überschwemmungen zum Alltag geworden sind? Wie gelingt da die Fortführung des 'normalen Lebens'? in "Blue Skies" wird geliebt, verlassen, geheiratet, getrunken, gerettet, geboren und gestorben. Und es geht ein Riss durch eine Familie. Es gibt Anpassungsversuche, die dazu dienen sollen, das sich in bedrohlicher Schieflage befindliche, ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen, die aber allesamt lächerlich wirken. Es gibt das Artensterben und verzweifelte Zählaktionen, um zu bestimmen, wieviele Exemplare einer Spezies noch existieren. Und einige Arten scheinen besser fürs Überleben ausgestattet zu sein. Und die Natur - in Form einer einfachen Zecke - beist mit fatalen Folgen zurück... Und es wird vernachlässigt - sind doch einige der Protagonisten viel zu sehr mit sich selbst und ihren Mikroproblemlagen beschäftigt - und das im Angesicht der dem Erdball drohenden Katastrophe. Und so treffen sich dann auf der symbolischen Ebene das Private und das Globale. Und am Schluss dann doch noch die Entdeckung einer verschwunden geglaubten Schmetterlingsgattung... ein letzter, nur angedeuteter Hoffnungsschimmer: "Eine Brise strich durch die Bäume..., und die Falter lösten sich voneinander, sanken herab und stiegen wieder auf wie Blätter, wenn Blätter aufsteigen könnten. Sie versuchte sie zu zählen, denn deswegen waren sie ja hier, aber es waren einfach zu viele." Dieses Buch ist Pflicht!