So könnte die Zukunft aussehen!

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T. C. Boyle nimmt die Leser:innen in „Blu Skies“ mit in das Heute und das Morgen in Amerika. Auf knapp 400 Seiten läßt er uns am Leben einer Familie teilnehmen, die in zwei weit voneinander entlegenen Staaten der USA lebt. Es geht um Cat, Cooper und deren Eltern. Die beiden erwachsenen Kinder leben als „Influencerin“ und als Insektenforscher unterschiedliche Leben. Cat in einem Strandhaus, sie leidet etwas unter ihrer Bedeutungslosigkeit, kauft sich eine Schlange als Haustier und die Beziehung zu ihrem Freund ist so lala. Cooper forscht an Insekten. T.C. Boyle baut Klimaveränderungen in das Buch ein. Insekten sterben, Termiten bedrohen das Strandhaus, es regnet im Übermaß in trockenen Gebieten, die Sonne scheint monatelang in eigentlich milden Regionen. Überschwemmungen treten ein, Cat muss mit dem Boot vom Strandhaus zum Parkplatz fahren. Im Laufe der Geschichte bekommt Cat Zwillinge, ein Familienfest scheitert am Sturm und die Beziehungen der beiden zu ihren Partner:in verändert sich. Zwei persönliche Katastrophen treten ein. Cooper erleidet eine massive körperliche Beeinträchtigung, Cat die für Eltern schlimmste Erfahrung. T.C. Boyle ist ein Meister der Sprache. In „Blue Skies“ gelingt es ihm, die Leser:innen nicht zu nah an die handelnden Personen heranzulassen. Man bleibt auf Abstand, vielleicht auch, weil man die eintretenden klimatischen Entwicklungen, die wohl kaum noch zu verhindern sein werden, nicht gern in sein eigenes Leben lassen möchte. „Blue Skies“ ist ein gut geschriebenes Buch, aber nicht das beste von T.C. Boyle.