Am Wendpunkt

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ullap64 Avatar

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Elisabeth lebt ein zufriedenes Leben an der Seite ihres Mannes Wolfgang, Betreiber eines erfolgreichen Unternehmens, dem sie sowohl beruflich als auch privat mit Allem den Rücken freihält. Kurz vor der Silberhochzeit erwischt sie ihren Mann inflagranti mit einer jungen Kollegin, nachdem ihre eigentlich in der Familie verhasste Schwägerin Anja ihr den Tipp gegeben hatte. Elisabeth flieht überstürzt aus ihrem Haus und findet ausgerechnet bei der unkonventionellen Anja Unterschlupf. Dort kommt sie allmählich zur Überlegung, ob sie ihr bisheriges Leben tatsächlich als positiv empfunden hat oder sich eher nur ihrem Mann und den Menschen um sie herum angepasst hat.

Dieses tolle Buch bringt uns mit locher-leichtem Schreibstil und dennoch sehr feinfühlig eine Problematik nahe, mit der sich bestimmt einige Frauen mittleren Alters beschäftigen: "Was erwarte ich vom Leben und werden meine eigenen Wünsche dabei genügend berücksichtigt?" Hierbei hebt die Autorin keinesfalls den mahnenden Finger, sie lässt die Protagonistin Elisabeth nach einigen Rückschlägen allmählich ihren eigenen Weg finden, die dabei an sich ganz neue Seiten entdeckt oder auch verborgene Talente und Interessen wiederfindet. Hierbei spielt auch ihre leicht schräge, aber doch so sympathisch herüberkommende Schwägerin Anja eine große Rolle. Sehr gerne habe ich diesen unterhaltsamen Roman gelesen, der mit einigen humorvollen Szenen daherkommt, aber auch zum Nachdenken anregt.