Eine Buchlektüre von der ich mir deutlich mehr versprochen habe.

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maulwurf123 Avatar

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„Blumen im Schuh“ ist das Werk der Autorin Annette Spratte. Die hübsche Covergestaltung lässt den Eindruck eines absoluten Wohlfühl- und Unterhaltungsroman entstehen.
Als Taschenbuchausgabe ist der Titel am 22.Januar diesen Jahres im Francke-Verlag erschienen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonistin Elisabeth. Fast 25 Jahre lang hat sie das Klischee der liebenden Ehefrau, Hausfrau und Mutter gelebt. Doch dann ertappt sie ihren Mann beim Ehebruch und ihre Welt zerbricht förmlich in tausend kleine Scherben. Als Zufluchtsort wählt sie den abgeschiedenen Bauernhof ihrer Schwägerin Anja. Dort wird ihr Mann sie sicherlich nicht vermuten. Anja ist eine flippige Sozialarbeiterin. Kann das Zusammenleben einer konservativen Buchhalterin mit einer freiheitsliebenden Sozialarbeiterin gut gehen? Findet Elisabeth wieder den Weg zurück zu sich selbst?

Voller Neugierde und Interesse bin ich an die Lektüre von „Blumen im Schuh“ herangegangen. Leider hat sich das Buch lediglich als nette Unterhaltungslektüre ohne viel Tiefgang und fraglichen Figuren gestaltet.

Dank des flüssigen Schreibstils von Autorin Annette Spratte lässt sich der Roman zumindest angenehm lesen. Doch von Anfang an bin ich mit der Protagonistin Elisabeth nicht ganz warm geworden. Ihre Figur wird als durch und durch konventionelle Ehefrau, Hausfrau und Mutter der 1960er-Jahre beschrieben. Ihr Mann ist erfolgreicher Unternehmer, der sich von ihr durch und durch bedienen lässt. Die schildernden Szenen haben sich für mich sämtlicher gelebter Realität entzogen. So erschien mir die Lektüre von Beginn an eher unglaubwürdig. Definitiv nicht aus dem Leben gegriffen, wie ich anhand des Klappentexts erwartet hätte.

Die Geschichte beginnt zunächst mit dem Schildern der konservativ gelebten Ehe von Elisabeth und ihrem Mann Wolfgang. Sodann folgen das Ertappen beim Ehebruch, die Flucht zur flippigen Sozialarbeiter-Schwägerin, ein sprichwörtlicher Rosenkrieg der schlimmsten Sorte und dem Wiederentdecken des ‚früheren und freieren Ichs‘ der Protagonistin. Dabei kommen die insgesamt 400 Seiten ganz ohne Spannung oder Dramatik aus und lassen sich eher gut hinweglesen.

Schade. Insgesamt habe ich mir von der Lektüre deutlich mehr versprochen. Zwei Sterne.