Scheidungskrieg und Neuanfang – leider kein Pageturner, wie erhofft. Muss man nicht gelesen haben.
Buchinhalt:
Kurz vor ihrer Silberhochzeit erwischt Elisabeth ihren Mann Wolfgang in flagranti im Bett mit dessen Sekretärin. Doch auch vorher sind bereits Dinge vorgefallen – Elisabeth wird vollkommen von ihrem Mann bestimmt, ihre eigene Meinung und Persönlichkeit wird von ihm im Keim erstickt. Elisabeth flieht zu ihrer Schwägerin Anja auf einen entlegenen Bauernhof. Die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet dennoch etwas Gemeinsames: auch Anja hat unter Wolfgangs Herrschsucht gelitten und versucht nun alles, Elisabeth einen Neuanfang zu ermöglichen....
Persönlicher Eindruck:
Ich war sehr gespannt auf diesen Gegenwartsroman - „Lachen und Weinen liegen nah beieinander“, ein Versprechen auf dem Klappentext, das wirklich hohe Erwartungen in mir weckte.
Es geht inhaltlich im Wesentlichen um die Scheidung und den Rosenkrieg zwischen der emotional unterdrückten Elisabeth und ihrem dominanten, selbstsüchtigen Mann Wolfgang, der wirklich alle Geschütze auffährt, um seine Frau in ein schlechtes Licht zu rücken. Tatsächlich hat aber er seine Frau betrogen, stieg mit der jungen Sekretärin in die Kiste und ist jetzt auch noch so dreist, Elisabeth in der Kirchengemeinde als Ehebrecherin dastehen zu lassen und sogar den gemeinsamen Sohn gegen die Mutter aufzuhetzen.
Gut gefallen haben mir die Passagen auf dem Hof von Anja. Anja ist die recht unkonventionelle Schwägerin von Elisabeth, Wolfgangs Schwester, und anders als dieser eine treue Seele, ebenfalls in der Vergangenheit verletzt worden und als Sozialarbeiterin mit einem offenem Ohr für alle Mühseligen und Beladenen. Nach außen macht sie keinen sonderlich gläubigen Eindruck (was ich bei einem christlichen Roman eher erwartet hätte), lebt aber ehrlich und offen Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Anjas Haus ist immer offen – sei es für die verletzte Elisabeth oder aber für mehrere Teenager, denen es zuhause anscheinend an Nestwärme fehlt.
Was mich nach einer Weile sehr genervt hat, waren Anjas ständige Versuche, Elisabeth einen stumpfsinnigen Kosenamen zu verpassen (und ihr Repertoire diesbezüglich ist wirklich unerschöpflich). Einerseits plädiert sie gleich zu Beginn dafür, jeden so zu lassen, wie er sein möchte und niemandem etwas aufzudrücken, andererseits tut sie selbst genau dies. Elisabeth möchte ihren Namen nicht verschandelt haben, warum akzeptiert Anja es dann nicht? Ich wäre da ehrlich gesagt weit weniger geduldig gewesen und wäre spätestens nach dem 3. Mal wieder ausgezogen.
Der Scheidungskrieg wird mit allen Details und unschönen Randerscheinungen ausgebreitet, der Großteil der Handlung dreht sich darum. Was ich absolut vermisst habe, ist ein durchgängiger christlicher Grundtenor. Bei einem Roman aus einem christlichen Verlag ist mir ein dezentes aber sichtbares Einweben christlicher Thematik wichtig – das habe ich (bis auf ein paar Kirchenbesuche der Hauptfigur) in diesem Roman aber nicht wirklich gefunden.
Insgesamt ist der Roman ein Frauenroman mit aktuellen, zeitlosen Themen, aber trotzdem keiner, den ich ein zweites Mal lesen wollen würde. Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr versprochen. Von dem erhofften „Lachen und Weinen, das nahe beieinander liegt“ konnte ich jetzt nichts spüren, denn weder hat mich das Gelesene emotional zu Tränen gerührt, noch gab es Momente, an denen ich lachen musste.
Letztendlich ist es nur ein netter und eingängiger, flott zu lesender Roman, aber leider auch nicht mehr. Ein Pageturner war es für mich nicht.
Kurz vor ihrer Silberhochzeit erwischt Elisabeth ihren Mann Wolfgang in flagranti im Bett mit dessen Sekretärin. Doch auch vorher sind bereits Dinge vorgefallen – Elisabeth wird vollkommen von ihrem Mann bestimmt, ihre eigene Meinung und Persönlichkeit wird von ihm im Keim erstickt. Elisabeth flieht zu ihrer Schwägerin Anja auf einen entlegenen Bauernhof. Die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet dennoch etwas Gemeinsames: auch Anja hat unter Wolfgangs Herrschsucht gelitten und versucht nun alles, Elisabeth einen Neuanfang zu ermöglichen....
Persönlicher Eindruck:
Ich war sehr gespannt auf diesen Gegenwartsroman - „Lachen und Weinen liegen nah beieinander“, ein Versprechen auf dem Klappentext, das wirklich hohe Erwartungen in mir weckte.
Es geht inhaltlich im Wesentlichen um die Scheidung und den Rosenkrieg zwischen der emotional unterdrückten Elisabeth und ihrem dominanten, selbstsüchtigen Mann Wolfgang, der wirklich alle Geschütze auffährt, um seine Frau in ein schlechtes Licht zu rücken. Tatsächlich hat aber er seine Frau betrogen, stieg mit der jungen Sekretärin in die Kiste und ist jetzt auch noch so dreist, Elisabeth in der Kirchengemeinde als Ehebrecherin dastehen zu lassen und sogar den gemeinsamen Sohn gegen die Mutter aufzuhetzen.
Gut gefallen haben mir die Passagen auf dem Hof von Anja. Anja ist die recht unkonventionelle Schwägerin von Elisabeth, Wolfgangs Schwester, und anders als dieser eine treue Seele, ebenfalls in der Vergangenheit verletzt worden und als Sozialarbeiterin mit einem offenem Ohr für alle Mühseligen und Beladenen. Nach außen macht sie keinen sonderlich gläubigen Eindruck (was ich bei einem christlichen Roman eher erwartet hätte), lebt aber ehrlich und offen Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Anjas Haus ist immer offen – sei es für die verletzte Elisabeth oder aber für mehrere Teenager, denen es zuhause anscheinend an Nestwärme fehlt.
Was mich nach einer Weile sehr genervt hat, waren Anjas ständige Versuche, Elisabeth einen stumpfsinnigen Kosenamen zu verpassen (und ihr Repertoire diesbezüglich ist wirklich unerschöpflich). Einerseits plädiert sie gleich zu Beginn dafür, jeden so zu lassen, wie er sein möchte und niemandem etwas aufzudrücken, andererseits tut sie selbst genau dies. Elisabeth möchte ihren Namen nicht verschandelt haben, warum akzeptiert Anja es dann nicht? Ich wäre da ehrlich gesagt weit weniger geduldig gewesen und wäre spätestens nach dem 3. Mal wieder ausgezogen.
Der Scheidungskrieg wird mit allen Details und unschönen Randerscheinungen ausgebreitet, der Großteil der Handlung dreht sich darum. Was ich absolut vermisst habe, ist ein durchgängiger christlicher Grundtenor. Bei einem Roman aus einem christlichen Verlag ist mir ein dezentes aber sichtbares Einweben christlicher Thematik wichtig – das habe ich (bis auf ein paar Kirchenbesuche der Hauptfigur) in diesem Roman aber nicht wirklich gefunden.
Insgesamt ist der Roman ein Frauenroman mit aktuellen, zeitlosen Themen, aber trotzdem keiner, den ich ein zweites Mal lesen wollen würde. Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr versprochen. Von dem erhofften „Lachen und Weinen, das nahe beieinander liegt“ konnte ich jetzt nichts spüren, denn weder hat mich das Gelesene emotional zu Tränen gerührt, noch gab es Momente, an denen ich lachen musste.
Letztendlich ist es nur ein netter und eingängiger, flott zu lesender Roman, aber leider auch nicht mehr. Ein Pageturner war es für mich nicht.