Blumentochter

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elch Avatar

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Blumentochter hat mich sehr überrascht, aufgrund des Covers hatte ich tatsächlich eine typische Frauenliebesgeschichte erwartet. Das Cover ist sehr bunt, exotisch und blumig. Ich finde das passt sehr gut zu der Umgebung des Romans, dennoch glaube ich, dass es (aufgrund des Covers) als "Frauenschnulze" abgestempelt wird.

Der Roman erzählt die Geschichte von Adalgiza, eine junge einsame Frau. Die Charaktere von Blumentochter sind sehr authentisch und manche auch sehr amüsant. Giza entdeckt die Welt außerhalb ihrer engstirnigen, spießigen Kleinstadt. Am Ende ihrer Reise kommt sie einem Familiengeheimnis, das sich auf ihr ganzes Leben und ihrer Stadt auswirkt, auf die Spur. Sie verliebt sich und bringt sehr viel Wut auf sich.

Blumentochter wird in der Ich-Form erzählt (aus der Sicht Gizas), wodurch sich der Leser sehr gut mit Giza, ihren Gedanken und ihren Ängsten identifizieren kann.

Die Autorin kann wunderbar beschreiben, der Leser wird in die wundervollen Landschaften Brasiliens hineinversetzt und kann förmlich die Blumen von Gizas Garten riechen. Trotz der Blumen und der schönen Umgebung ist die Stimmung sehr geheimnisvoll und "aufgeladen". Mir persönlich konnte es gar nicht schnell genug gehen, denn ich wollte unbedingt wissen wie Hauptprotagonistin in die Rolle der Außenseiterin ( in der Familie und Stadt) kam.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es dennoch, ich fand das Ende leider etwas abgehackt. Es ist etwas zu kurz gekommen, mir wäre es lieber gewesen, wenn es eine Konfrontation mit ihren Tanten gegeben hätte. Auch hätte ich es besser gefunden, wenn man mehr von der älteren Giza erfahren hätte.

Ich empfehle dieses Buch jedem weiter, es ermöglicht dem Leser eine tolle Reise nach Brasilien. Mir hat vor allem die Entwicklung Gizas und ihre Befreiung aus dem Klauen Ihrer Familie und Stadt gefallen.

Blumentochter ist ein tolles Buch.

Danke an dem List Verlag und an Vorablesen.de, dass ich dieses Buch vorablesen durfte.