Blumentochter

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Der im List (Ullstein Verlage) 2015 erschienene Roman wurde im Original 2013 in Sao Paulo (A Filha das Flores , Original-Titel) publiziert und wurde aus dem brasilianischen Portugiesisch von Kirsten Brandt ins Deutsche übersetzt. Das Cover ist sehr farbenfroh und blumenreich schön gestaltet, in dem sich die farbenprächtige Flora Brasiliens wundervoll widerspiegelt.

Inhalt:

"Giza ist eine Außenseiterin in ihrer Familie: In einer kleinen Stadt in den brasilianischen Tropen, in einer farbigen Welt voller Mango- und Avocadobäume, lebt die junge Frau mit ihren Tanten Florinda und Margarida. Hinter ihrem Haus bestellen sie einen prächtigen Garten. Die Blumen verkauft Giza überall in der Stadt, und so erfährt sie auch von den Liebesgeschichten, über die sonst nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird. Giza sehnt sich danach, so frei davonfliegen zu können wie die buntschillernden Papageien über ihrem Kopf. Als Florinda ihre erste große Liebe verhindert, flieht Giza in die große Stadt. Erst zwölf Jahre später kehrt sie zurück, mit ihrem Sohn, bereit, sich ihrer Liebe und ihrer Vergangenheit zu stellen." (Buchrückentext)

Meine Leseeindrücke:
Es handelt sich um einen poetisch-exotischen Roman, dessen blumiger Erzählstil für mich als Europäerin etwas gewöhnungsbedürftig zu lesen war. Gut gefallen hat mir die bildhafte und malerische Beschreibung der Kindheit von Giza, wobei ihre Tanten ein freundliches Verhältnis zu ihr hatten. In der Pubertät von Giza wirkt dies etwas distanzierter und Giza versteht mehr und mehr, dass es ein Geheimnis geben muss, das mit ihr als Person zu tun hat und versucht in dem eher als verrufen geltenden Stadtteil Vila Morena, Antworten auf all ihre Fragen zu finden...

Fazit:
Ein Roman, der im Genre Frauenliteratur anzusiedeln ist und vor der farbenprächtigen Kulisse Brasiliens verortet ist, auf den sich der Leser einstellen sollte. Ein eher anspruchsvoller Roman, der die eigene Konzentration voraussetzt, sich in einen anderen Kulturkreis und damit zusammenhängende Wertvorstellungen sowie sprachliche Besonderheiten "einklinken zu können", da Realität und Fiktion sich mitunter vermischen.
Mich konnte der Roman leider nicht ganz erreichen und erhält 3 Sterne und 78° auf der Werteskala. vv