Blumentochter

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Das Mädchen Giza lebt auf einem großen Blumenhof in Brasilien. Ihre Tanten Florinda und Margarida führen ein strenges Regiment und lassen Gisa nur wenig Freiraum. Deshalb zieht sie sich so oft es geht in den großen, bunten Garten zurück und gibt sich ihren Träumen hin – „ach könnte ich fliegen wie die Aras“.
Nach ihrem 18. Geburtstag fährt sie mit dem Auto in den für sie verbotenen Stadtteil Vila Morena. Dort lernt sie die Prostituierte Juliana und zwei Trinker kennen, die auf Anhieb ihre Freunde werden. Als sie zu einem Fest zu Ehren der „Königin“ eingeladen wird, erfährt sie zum ersten Mal wie es ist verliebt zu sein. Doch leider verliert sie Tito, ihren Liebhaber, wieder aus den Augen. Krank vor Sehnsucht nach ihm versucht sie ihn in Vila Morena zu finden, obwohl er dort eigentlich nicht zu Hause ist. Florinda kommt hinter dieses Geheimnis und verhindert jegliche Beziehungen zu Tito. Daraufhin flieht Giza aus ihrem „Gartenparadies“ in die große Stadt. Zwölf Jahre später kehrt sie mit ihrem kleinen Sohn nach Hause zurück. Jetzt versucht sie das Geheimnis um ihre Herkunft erforschen, da ihr bisher niemand auf ihre Fragen antworten wollte. Selbst der Pater weigerte sich, ihr zu erzählen was vor 20 Jahren in dieser Stadt geschah.
Vanessa da Mata, die Autorin, findet die richtigen Worte für diesen Roman. In geschliffener Sprache erzählt sie das Leben Gizas, die zwischen zwei Welten leben muss. Die eine im Stadtteil Vila Morena, die andere in den prüden Zwängen der Kleinbürgerlichkeit ihrer Tanten. Stimmungsvoll beschreibt Vanessa da Mata die Zerrissenheit des Mädchens, das durch eine Hölle von Liebe, Eifersucht und Gewalt gehen muss. Wie ein roter Faden begleiten uns Zweifel, Hoffnungen und mystisch angehauchte Rituale des jungen Mädchens. Auch die bunte Welt Brasiliens wird von Vanessa da Mata gut eingefangen. In aller Ausführlichkeit schildert sie die Schönheit ihrer Heimat.
Ein literarisch wertvoller Debütroman, der Gizas Suche nach dem Platz in ihrem Leben hervorragend darstellt.