Blut aus Silber

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desik Avatar

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Als ich das Cover zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mich total an "Red Queen" erinnert gefühlt.
Meiner Meinung nach ist das schon mal ein gutes Ohmen.

Bereits der erste Satz der Leseprobe hat es ganz schön in sich und zeigt direkt, was man vom Schreibstil von " Blut wie Silber" erwarten kann. Die vielen Beschreibungen der Umgebung machen es leicht, sich die Welt dort vorzustellen. Neben dem Detailreichtum fällt einem aber gleichzeitig auch eine gute Prise Humor auf, die immer wieder durch nüchterne und trockene Kommentare, bzw. durch die ironische Beschreibung bestimmter Dinge durch den Erzähler gezeigt wird. Manchmal werden vulgäre Ausdrücke verwendet, aber irgendwie passt es gut, weil alles aus der Sicht des Oberst geschildert wird, der offensichtlich ein "echter Mann" ist.

Den Namen des Oberst, "Sir Hjortt", finde ich etwas ungünstig gewählt, weil es der erste Name ist, der im Buch auftaucht und es bereits schon schwierig ist, ihn richtig auszusprechen oder sich zu merken. Abgesehen davon kommt sein autoritärer Charakter aber authentisch rüber.

Außerdem wird man auf den ersten Seiten durch unterschwellige Andeutungen stets darauf neugierig gemacht, warum der Oberst sich überhaupt in dieses abgelegene Dorf begeben hat, warum der Bürgermeister sich in seinem Lager aufhält und was für eine Mission er durchzuführen hat.

Die Ankuft beim Haus des Bürgermeisters fand ich etwas seltsam, da mich die Knochen doch etwas irritiert haben.

Ab dem zweiten Kapitel ändert sich die Sichtweise und man begleitet Ji-hyeon, eine schlagfertige Prinzessin auf der Flucht mit ihren Freunden vor dem langweiligen Prinzen, dem sie versprochen ist. Sie und ihre Leibwächter stehlen sich von einer Feier davon, um draußen einen Geist zu beschwören.

Im großen und ganzen bin ich gespannt darauf, wie die Geschichte der Prinzessin weiter geht. Allerdings habe ich wieder das gleiche Problem wie zuvor, die Namen. Alle Namen außer " Mikal" waren wieder kompliziert. Es hält einen irgendwie so auf, wenn man jedes Mal über die Namen stolpert und nochmal überlegen muss, wer diese oder jene Person nochmal war.

Abgesehen davon hat mich die Geschichte sehr angesprochen und mich dazu motiviert, weiter zu lesen.