Klassischer Fantasyroman

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katercarlo Avatar

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864 Seiten Fantasy, voller Intrigen, Mythen und Krieg.
Ich dachte immer solche Bücher gibt es nicht ohne längere, sich ziehende Abschnitte, doch dieses Buch hat mir das Gegenteil bewiesen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt des Lesens das Gefühl einen Teil der Geschichte lesen zu müssen der zwar langweilig, aber nötig für die Handlung des Buches ist. Denn auch wenn die erste Hälfte des Buches lediglich dazu da ist, auf den eigentlichen Kern der Geschichte hinzuführen, ist doch immer ein wenig Spannung und Unterhaltung dabei. Das liegt zu einem Teil bestimmt auch an den Charakteren des Buches: man kann keinen davon wirklich als „gut“ oder „böse“ bezeichnen. Zosia beispielsweise, die berühmteste Rebellin vergangener Tage, ist bereit für die Ermordung ihres Mannes in den Krieg gegen das Imperium zu ziehen und viele tausend Menschenleben zu opfern. Andererseits glaubt sie aber auch an eine Rebellion, deren Ziel es ist, dass die Menschen frei und ohne Angst zu leben können. So verbirgt sich hinter den vielen Kämpfen, Morden und Streits, auch viel Tiefgründiges- Gedanken über Liebe, Treue, Versprechen, Moral, Freundschaft, Tod und Krieg.
Was mich dabei an dem Buch irritiert hat, waren die vielen Begriffe und Gegebenheiten, die es in unserer Welt nicht gibt: viele Dinge werden anders genannt, es ist ganz normal das die Frauen meist in einer einflussreicheren Position sind als die Männer, durch Bisse und Stiche von Insekten wird man in einen Rausch versetzt, manche Frauen tragen Bärte, etc. Das hat mich zu Beginn doch verwirrt. Und auch die Handlung an sich fand ich eher Mainstream, wenn auch gut gemacht: eine Gruppe von Rebellen lehnt sich gegen eine ungerechte Herrschaft auf und zieht dafür in den Krieg.
Insgesamt kann ich „Blut aus Silber“ durchaus an alle Fans von Fantasy und epische Schachten weiterempfehlen.