Jede Menge Tote, jede Menge Personen

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philipp.elph Avatar

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Wer James Ellroy kennt, ahnt, dass hier jede Menge Blut fließen wird. Der Titel gibt bereits den ersten Hinweis darauf.

Und so fängt das Buch an: Vier Sicherheitsleute eines Geldtransporters und drei Räuber bleiben bei einem Überfall tot zurück, nur einer entkommt mit der Beute bevor ER und die Polizei eintrifft.

ER, dass ist vermutlich Wayne Tedrow jr., der am ganz großen Rad der jüngeren amerikanischen Geschichte drehen will, so wie einst sein Vater, dessen Kumpel, Feinde und Vorgesetzte.

Und so läßt Wayne zunächst Revue passieren, was James Elroy in den beiden vorhergehenden UNDERWORLD-Romanen "Ein amerikanischer Thriller" um das Attentat auf JFK und das Drumherum und in  "Ein amerikanischer Albtraum" mit dem Morden an Martin Luther King und Robert Kennedy geschrieben hat.

Dass dazu gefühlte 100 Personen erwähnt und vorgestellt werden, macht das Verständnis dieses Plots zunächst nicht einfach. Vielleicht ist es auch unnötig, zu verstehen, wer was gegen oder mit wem hatte, wer wen ermordet hat, was hier auf wenigen Seiten aus dem Amerika der 60er aus der Sicht Wayne jr.'s berichtet wird.

Für mich stellt sich die Frage, wie der Bezug zwischen dem großen Rad der Einflußnahme von CIA, Politik und Verbrechen und dem Überfall auf den Geldtransporter hergestellt wird - oder ob der Überfall vollkommen belanglos für das berühmte Blut ist, dass sonst noch fließen wird.

Allerdings, zuviel Blut will ich gar nicht fließen sehen und das Drehen am großen Rad wirkt sehr überdreht, obwohl Antikommunismus und Rassismus - das war ja zu jener Zeit ein großes Rad - einen großen Raum einnahm in der US-amerikanischen Realität.