Thriller im Telegrammstil
Mit James Ellroy steht dieses Mal ein Autor von Rang auf dem Plan. Er schaut bereits auf eine 30jährige Schriftsteller-
karriere zurück, und viele seiner Romane sind auch in der deutschen Übersetzung berühmt geworden. Blut will
fließen ist der dritte Band einer Trilogie, der Underworld USA Trilogy, deren erster Band bereits 1995 erschien.
Der vorliegende Roman beginnt mit einem unglaublich brutalen Überfall auf einen Geldtransporter, bei dem vier
Sicherheitsleute und zwei Komplizen des Gangsters getötet werden, der eine Millionenbeute und einen Beutel
Smaragde in seinen Besitz bringt. Ein Unbekannter erscheint noch vor der Polizei am Tatort, hat schon lang mit
diesem Verbrechen gerechnet und den Ablauf genau verstanden. Im folgenden tritt eine Vielzahl von Personen an
vielen verschiedenen Schauplätzen auf. Fiktive Ereignisse werden eingebunden in historische - es sind die Jahre
des Vietnamkriegs, der Ermordung von John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy, der Protestbe-
wegung gegen den Krieg. Keiner hat hier eine weiße Weste: Polizisten verdienen sich ein Zubrot mit Auftrags-
morden, das organisierte Verbrechen lässt sowieso morden, und alle Figuren sind irgendwie in Intrigen und politische
Verschwörungen verstrickt. Der Romananfang, der noch dazu auf mehreren Zeitebenen spielt, ist ziemlich unüber-
sichtlich. Klar ist jedoch, dass der Autor ein sehr düsteres Porträt der amerikanischen Gesellschaft in den 60er
Jahren entwirft. Er tut das in dem Stil, für den er bekannt ist. Es passiert unendlich viel in kurzer Zeit, und für
dieses hohe Erzähltempo eignet sich am besten die Ellipse. Er reiht kurze, unvollständige Sätze im Telegrammstil
aneinander, und es bleibt dem Leser überlassen, sich einen Reim darauf zu machen. Es ist keine leichte Lektüre,
und der Roman ist auf jeden Fall ein Beispiel für die gründlich pessimistische Weltsicht seines Autors - interessant
und ganz bestimmt sehr packend.
karriere zurück, und viele seiner Romane sind auch in der deutschen Übersetzung berühmt geworden. Blut will
fließen ist der dritte Band einer Trilogie, der Underworld USA Trilogy, deren erster Band bereits 1995 erschien.
Der vorliegende Roman beginnt mit einem unglaublich brutalen Überfall auf einen Geldtransporter, bei dem vier
Sicherheitsleute und zwei Komplizen des Gangsters getötet werden, der eine Millionenbeute und einen Beutel
Smaragde in seinen Besitz bringt. Ein Unbekannter erscheint noch vor der Polizei am Tatort, hat schon lang mit
diesem Verbrechen gerechnet und den Ablauf genau verstanden. Im folgenden tritt eine Vielzahl von Personen an
vielen verschiedenen Schauplätzen auf. Fiktive Ereignisse werden eingebunden in historische - es sind die Jahre
des Vietnamkriegs, der Ermordung von John F. Kennedy, Martin Luther King und Robert Kennedy, der Protestbe-
wegung gegen den Krieg. Keiner hat hier eine weiße Weste: Polizisten verdienen sich ein Zubrot mit Auftrags-
morden, das organisierte Verbrechen lässt sowieso morden, und alle Figuren sind irgendwie in Intrigen und politische
Verschwörungen verstrickt. Der Romananfang, der noch dazu auf mehreren Zeitebenen spielt, ist ziemlich unüber-
sichtlich. Klar ist jedoch, dass der Autor ein sehr düsteres Porträt der amerikanischen Gesellschaft in den 60er
Jahren entwirft. Er tut das in dem Stil, für den er bekannt ist. Es passiert unendlich viel in kurzer Zeit, und für
dieses hohe Erzähltempo eignet sich am besten die Ellipse. Er reiht kurze, unvollständige Sätze im Telegrammstil
aneinander, und es bleibt dem Leser überlassen, sich einen Reim darauf zu machen. Es ist keine leichte Lektüre,
und der Roman ist auf jeden Fall ein Beispiel für die gründlich pessimistische Weltsicht seines Autors - interessant
und ganz bestimmt sehr packend.