Zeugnis eines Insiders

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Also über zuviel Vorgeplänkel kann man sich hier wahrlich nicht beklagen: Vom ersten Satz an ist man sofort mitten drin im Geschehen! Harmloser Unfall wird zu bewaffnetem Überfall, Täter zu Opfern, Vertraute zu Feinden, und schließlich: Krimineller zum Bullen?

Dann erfährt man, dass jemand wahrheitsgemäßes Zeugnis über seine Zeit als Insider ablegen will und uns Lesern erzählen möchte, wie alles wirklich war. Wir sollen uns auf seine Geschichte einlassen und uns nicht von dem, was schon in unseren Köpfen ist, von der Wahrheit ablenken lassen.

Jetzt wird die Geschichte von Wayne Jr. in einem atemberaubenden Tempo vor uns abgespielt: Wie er vom ehrbaren Polizisten, dessen Frau ermordet wurde, zum skrupellosen Handlanger Großkrimineller wird, und dabei im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, nicht zuletzt auch über die seines eigenen Vaters! So quasi nebenbei erfährt man, dass auch die Hintergründe über die Morde an JFK und Martin Luther King in dieser Geschichte zu finden seien...

Und das waren nur die ersten 35 Seiten (mit etlichen unbedruckten dazwischen). Wieviel Handlung ist dann erst in den restlichen paar hundert Seiten zu finden? Un das alles in Ellroys typischem, zum Teil - sowohl sprachlich als auch inhaltlich - recht krytischem Stil: Perfekt!

die Waldmeisterin