Hinter der Maske der Freiheit

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ladybug Avatar

Von

James Ellroy schreibt mit Vorliebe über die düsteren und blutigen Seiten der amerikanischen Geschichte. "Blut will fließen" ist der Abschluss einer Trilogie über das düstere Amerika der sechziger Jahre. 

Der Autor behält über den ganzen Roman einen Erzählstil bei, der stark an einen Bericht erinnert. Abgehackte Sätze und Einwürfe dominieren das Geschehen. Darüber hinaus bekommt man oft Tagebucheinträge, Nachrichten oder alte Akten vorgesetzt, die einem die nötigen Hintergrundinformationen zu den Geschehnissen zukommen lassen. Um seinem Krimi noch mehr Realität einzuhauchen, wird die fiktive Geschichte mit vielen realen Ereignissen verwoben, die wahrscheinlich jedem Leser ein Begriff sind und ihn vor Neugierde die Seiten verschlingen lassen. Um auch die Leser mit zu nehmen, die die ersten beiden Teile nicht in die Hand bekommen haben, gibt es etliche Rückblenden und Erklärungen der Protagonisten. Auch wirft der Autor oft Zwischenbemerkungen ein, die auf bestimmte Passagen aufmerksam machen und wiederkehren. 

Durch die vielen Protagonisten braucht man leider einige Zeit um in die Geschichte einzusteigen und die Zusammenhänge zu verstehen. Alles wird um einen Raubmord herum aufgebaut und von Anfang bis Ende erlebt man die ganzen Feindbilder und den nicht immer unterschwelligen Rassismus der 60er Jahre. Die derbe Sprache und Umgangsart der Personen unterstreichen das Ganze nochmals. Dabei driftet das Buch aber nie in einen schlechten Stil ab oder verliert den roten Faden der Geschichte aus den Augen! Einzig und allein die für mein Verständnis oberflächliche Darstellung der Charakter störte mich ein wenig an der Lektüre. Für alle die einen Blick in das dunkele und dreckige Amerika werfen wollen, ist das ein Klasse Buch nach dessen Verlauf man nicht mehr sicher ist was wahr oder falsch ist und wer Gut oder Böse ist und war. Ein spannendes Werk rund um die 60er Jahre!