Lesefrust statt Leselust

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anonymous Avatar

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So etwas passiert mir nur selten: man liest gut 100 Seiten eines Buches, legt es dann entnervt zur Seite und schwört sich, nie wieder etwas von dem Autor auch nur anzufassen.

So ist es mir jedoch bei "Blut will fließen" gegangen. Von der Leseprobe noch angetan, war das eigentliche Buch ein Kampf für mich und ich hätte es am liebsten schon früher beiseitegelegt.

Eine Machowelt voller Rassismus und Sexismus wird da in Machoworten beschrieben, voller Gewalt, Drogen, Mord, Korruption und Machtmissbrauch.  Die (äußerst dünn gesäten) Frauenfiguren wirken gegenüber den männlichen Personen seltsam blass.

Die kurzen, abgehackten Sätze steigern anfangs die Spannung, im Laufe des Lesens nerven sie jedoch nur noch.

Zur Verteidigung Ellroys könnte man sagen, daß sich die Form eben nach dem Inhalt richtet. Und daß die Entstehung seines Schreibstils im Hinblick auf seine eigene Biographie nur folgerichtig ist. Nur: das macht das Buch auch nicht besser.

Schade, daß ich in meiner ersten vorablesen.de-Rezension nichts Erfreulicheres schreiben kann, aber ich hoffe auf bessere Zeiten Bücher!