Ein echter Castillo Thriller: packend, brutal und mit dem Amisch-Hintergrund außergewöhnlich.

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sommerlese Avatar

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Auch in ihrem zweiten Teil der Thrillerreihe um Kate Burkholder, gelingt es Linda Castillo, den Leser mit brutalen Taten zu erschrecken und mit der polizeilichen Ermittlung zu fesseln.

Die Hauptprotagonisten Kate und Tomasetti haben immer noch an traumatischen Erlebnissen aus ihrer jeweiligen Vergangenheit zu leiden. Beide kämpfen gegen ihre Albträume an und das verbindet sie. Diese Gemeinsamkeit macht ihr gegenseitiges Verständnis und ihre Gefühle füreinander noch tiefer. Jedoch artet dieses Verhältnis nicht in eine romatische Gefühlsduselei aus, sondern hält sich dezent im Hintergrund.

Wie in Castillos Büchern üblich, beschäftigt sich auch dieser Thriller mit dem Leben von Amischen in Painters Mill. Man erfährt wie diese Menschen in Gottesfurcht, schlichter Bescheidenheit und ohne die Verlockungen der Zivilisation leben und fest zu ihren Glaubenssätzen stehen. Für Außenstehende ist das eine außergewöhnliche Gemeinschaft, der man sich im Buch gut annähern kann. So sind auch dieses Mal die Amischen Opfer eines brutaler Gemetzels, eine siebenköpfige Familie wird regelrecht abgeschlachtet. Wer hatte etwas gegen diese friedfertigen Menschen?

Die Handlung dieses Thrillers erstreckt sich hauptsächlich auf das Leben der 15jährigen Plank-Tochter Mary, die sich von der amischen Gemeinschaft abwenden wollte. Da Kate diese Situation am eigenen Leibe erfahren hat, geht ihr der Fall besonders nahe.

Es werden einige Verdächtige aufgespürt, bei denen der Täter nicht zu erkennen ist.

Auch in diesem Kate Burkholder-Thriller gibt es wieder eine sehr blutige Darstellung der Verbrechen. Dabei sind die Ermittlungen eher ruhig und beschaulich gehalten. Wie in Thrillern häufig der Fall, begibt sich Kate am Ende in Gefahr und stellt dem Täter eine Falle.

Dieses Buch hat mich inhaltlich gepackt, die Brutalität erschüttert, aber in der Gesamtheit wirkt es einfach routiniert runtergeschrieben. Deswegen wird mir dieser Thriller sicher nicht lange nachhaltig in Erinnerung bleiben. Besonders hat mich in diesem Buch das Alkoholproblem von Kate und Tomasetti gestört. Wollen wir hoffen, dass sie das in den Griff bekommen.


Die Castillo Reihe um Kate Burkholder ist für mich immer wieder ein fesselndes Leseerlebnis, das besonders durch das Setting mit den Amischen interessante Einblicke ermöglicht.