Schleppend

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waterlilly Avatar

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„Blutige Stille“ ist der zweite Band von Linda Castellos Krimiserie um die Polizistin Kate Burkholder. Es ist nicht zwingend notwendig den ersten Teil „Die Zahl der Toten“ gelesen zu haben, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Für mich selbst war „Blutige Stille“ das erste Buch der Autorin. Da mich die Lebensweisen der Amish People faszinieren, klang der Klappentext vielversprechend.

Kommissarin Burkholder wird zu einem grausigen Schauplatz gerufen. Eine amische Familie wurde brutal ermordet, die beiden Töchter verstümmelt.

Die Polizei steht vor einem Rätsel. Was war die Ursache für diesen Hass, handelt es sich um einen Fall von Fanatismus?

Linda Castello steigt mit dem Auffinden der Mordopfer in die Geschichte ein, wodurch sie sofort Spannung schafft. Die Beschreibung des Szenarios ist detailliert, so dass sich Unbehagen im Leser ausbreitet. Jedoch gelingt es ihr für mein Empfinden nicht, den Spannungsbogen weiter auszubauen und zu halten.

Nur schleppend schreitet die Ermittlung voran und nach Auflösung des Falles und Bekanntgabe des Motivs erscheint der Mord übertrieben barbarisch und aufwendig um realistisch zu sein. Auch das Privatleben von Kate Burkholder scheint sich im Kreis zu drehen. Immer wieder wird auf ihre amische Herkunft und auf ihre Entscheidung für ein „englisches Leben“ hingewiesen, so dass diese ständige Wiederholung zunehmend unangenehm auffällt.

Ihre Beziehung zu dem Polizisten **Tomasetti ist ebenfalls mit Problemen und Zweifeln behaftet.**

**Alles in Allem konnte „Blutige Stille“ meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Die erhofften Einblicke in das amische Leben blieben leider aus und ließen die Menschen überwiegend wie Sonderlinge wirken. Auch die Spannung blieb mäßig, so dass der Krimi mich nicht wirklich gepackt hat. Weitere Bücher dieser Reihe werde ich momentan vermutlich nicht lesen.**