Engel in grün mit Fiedel

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allegra Avatar

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Eine Postkarte der National Gallery des Gemäldes "Engel in grün mit Fiedel" von da Vinci und zwei weiße Federn hatte das Opfer Leo Gresham bei sich, als er im Bahnhof Kings Cross vor einen U-Bahn Zug gestoßen wurde. Der Polizist Don Burns, der schon im ersten Buch von Kate Rhodes vorgekommen ist, vermutet den Beginn einer Serie und bittet Alice Quentin um Mithilfe. Pikant: das Opfer war ein berühmter Londoner Investmentbanker.

Alice ist Psychologin und beklagt die schlechten finanziellen Bedingungen unter denen sie arbeiten muss. Sie leitet Gesprächskreise mit psychisch kranken und potentiell für sich und andere gefährlichen Menschen, die aus Geldgründen eingestellt werden. Mir gefällt wie die Autorin hier Kritik am britischen Gesundheitswesen übt. Für Alice wird diese Tatsache sehr schmerzhaft spürbar als sie von einem Patienten zusammen geschlagen wird, der wütend ist, weil sein Gesprächskreis nicht mehr stattfindet.

In Alices Privatleben ist nicht alles zum besten bestellt. Ihr drogensüchtiger Bruder Will wohnt bei ihr, nachdem er am Ende des ersten Teils einen schweren Unfall erlitten hat und und nun gehbehindert ist. Seine psychischen Behinterunden sind aber noch immer weitaus schlimmer. Er taut nur auf, wenn Alice´s Freundin Lola auf Besuch kommt und ihn mit Filmen oder mit gemeinsamem Kochen aufmuntert.

Ich habe mich sehr auf den zweiten Teil dieser Serie gefreut. Der erste, eher ruhige und doch eindringliche Thriller von Kathe Rhodes hat mir sehr zugesagt. Sprachlich ist die Leseprobe sehr flüssig zu lesen. Ich vermute, dass Kate Rhodes richtig schönes englisch schreibt. Und da sie auch eine durchaus gesellschaftskritische Botschaft hat, gefällt sie mir gerade nochmal so gut. Auch wenn der Inhalt des Buches verklungen ist, hallt etwas nach, was mir sehr gut gefällt.

Ich würde dieses Buch sehr gerne zu Ende lesen.