Guter Beginn, stark nachlassend

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leseleo Avatar

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Kate Rhodes' "Blutiger Engel" ist von einem interessanten Cover geschmückt. Das verwendete Rot zieht sofort die Blicke auf sich und ist ein guter Kontrast zum weißen Schwan. Der Klappentext liest sich spannend und lädt zum Lesen des Buches ein.
Von Anfang an gelingt es Rhodes sehr gut, Spannung aufzubauen und den Leser in die Geschichte zu ziehen. Gleichzeitig werden die handelnden Personen und das Umfeld der Geschichte gut erläutert. Auch diejenigen, die den ersten Teil der Reihe nicht gelesen haben, werden gut abgeholt und finden sich schnell zurecht. Besonders gelungen finde ich die Darstellung des heißen Londons mit seiner besonderen Atmosphäre.
In der Folge der Geschichte baut Rhodes eine Liebesgeschichte in die Story, was meiner Meinung nach nur bedingt gelungen ist. Durch die detaillierte Darstellung der Gedanken und Gefühle geht in diesem Abschnitt deutlich die Spannung verloren. An einigen Stellen vermisst der Leser ein wenig die Logik in den Handlungen und die Akteure verlieren ein wenig die Glaubwürdigkeit. In diesem Teil des Buches wird jedoch auch deutlich, dass man eine Reihe stets von Beginn an lesen sollte, da der Rückblick auf das nicht verarbeitete Trauma offensichtlich auf Teil 1 zurückgreift.
Das Ende des Buches schließt von der Qualität her sehr stark an den Mittelteil an. Relativ spannungslos präsentiert Rhodes die Lösung des Falles. Diese wirkt ein wenig lieblos und steht nur bedingt im Zusammenhang der Gesamtgeschichte.
Alles in allem ist dieser Thriller ein wenig enttäuschend. Nach gutem Beginn plätschert die Geschichte vor sich hin und endet relativ schwach. Ich persönlich finde diese Fortsetzung nur bedingt gelungen und werde auch den ersten Teil im Nachhinein nicht lesen.