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rebstock Avatar

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Kate Rhodes legt mit "Blutiger Engel" die Fortsetzung der Alice-Quentin-Reihe vor. Ich habe den Start mit "Im Totengarten" bisher nicht gelesen, war aber so fasziniert von der Leseprobe zu diesem Buch, dass ich mir diese Serie nicht entgehen lassen wollte!
Alice Quentin ist Psychologin in einer Klinik! Ab und zu erstellt sie Gutachten für Gerichte und hilft der Polizei beim Erstellen von Täterprofilen.
Leider, und das meine ich jetzt wirklich ernst, hat sich mir in diesem Buch nicht in einer einzigen Zeile eröffnet, was an dieser Person so interessant und qualifiziert ist! Für ein Profil á la "Der Täter ist entweder Mann oder Frau, groß oder klein, alt oder jung", dazu mussm an nicht studiert haben.
So, zurück zum Inhalt: Alice bekommt Besuch von einem Ermittler, der sie bittet, ihn bei einem Vorfall zu unterstützen. Ein Mann wurde vor die U-Bahn gestossen, bei ihm befanden sich blutige, weisse Federn und iene Karte mit Abbildung eines Engels. Der Ermittler, ein alter Bekannter von Alice, ist überzeugt, dass es sich beim Täter um einen Serienmörder handelt.
So weit las ich den Plot mit der Leseprobe! Schnoddriger, emotionsloser Schreibstil, den ich immer gerne lese, war ich der Meinung, es werden sicherlich logische Gründe vorliegen, warum der Ermittler so überzeugt ist, einem Serienmörder nachstellen zu müssen, aber leider ist das nur ein Punkt von vielen folgenden, die der Leser entweder schluckt oder bis zum Ende nicht versteht.
Sicherlich folgen dann später noch weitere Morde mit Federn und /oder Engelskarte, aber irgendwie hatte ich grosse Probleme zu folgen und fand sehr schade, dass aus dem Thema nicht mehr gemacht wurde!
Alleine der Fakt, verschiedene Engelskarten mit unterschiedlichen Engeln zu präsentieren, ich hatte stark den Eindruck, die Autorin wollte aus Mangel an Kenntnis auf dieses Thema nicht näher eingehen.
Eigentlich enthielt der Roman auch keine Ermittlung, hauptsächlich sammeln die Protagonisten die Leichen ein.
Wobei ich an dieser Stelle vielleicht auch erwähnen sollte, dass etwa ein gefühltes Drittel des Buches aus wiederkehrendem Gejammer über Londons wüstenähnlicher Dürre und Hitze besteht.
Also alles in allem habe ich mich von Seite zu Seite mehr und mehr gewundert. Es ist sicher nicht uninteressant einer Psychologin bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken, noch bei Mordschauplätzen Gast zu sein, aber ich wurde -vielleicht auch grade wegen der schnoddrigen Art- nicht warm mit der Protagonistin, habe ihr Verhalten nicht nachvollziehen können und kann für diesen Thriller keine Empfehlung aussprechen.