Psychologinnenkrimi

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miro76 Avatar

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Blutiger Engel ist der zweite Band in einer Krimiserie über die Psychologin Alice Quentin, die als Beraterin und Gutachterin immer wieder mit der Polizei zusammenarbeitet. Kate Rhodes bezieht sich während der Erzählung häufig auf den, im ersten Band behandelten, Crossbones Fall, erklärt aber ausreichend, für Leser, die das erste Buch nicht kennen.

Sehr spektakulär werden wir Leser an den Fall herangeführt. Die Autorin beschreibt die letzten Minuten eines Bankers aus seiner Perspektive, der von seinem Mörder vor die U-Bahn gestoßen wird.

Im nächsten Kapitel lernen wir Alice Quentin auch gleich kennen. Sie arbeitet als Psychologin in einer, dem Krankenhaus angeschlossenen Praxis, wo sie Einzelpatienten behandelt und Gruppensitzungen zur Aggressionsbewältigung abhält.

DI Don Burns ist der polizeiliche Ermittler in diesem Fall. Er wurde erst kürzlich versetzt und Spannungen und Rivalität im neuen Team stehen im Vordergrund.
Da bei dem Toten in der U-Bahn weiße Federn und ein Engelbild gefunden wurden, ist sich DI Burns sicher, dass noch weitere Morde folgen werden. Deshalb zieht er Alice Quentin, die er aus dem Crossbones Fall kennt, als Beraterin hinzu.

Tatsächlich folgen weitere Morde, aber die Autorin schafft es nicht so recht die nötige Spannung aufzubauen. Die Ermittlungsarbeit ist durch die diversen privaten Probleme aller Beteiligten stark beeinträchtigt und diese langen Passagen rücken den Fall immer wieder in den Hintergrund. Über die eigentliche Arbeit der Polizei wird sehr wenig erzählt und deshalb kommt das Ende auch sehr überraschend. Nur mit Glück und einem „Schutzengel“ geht für Alice alles gut aus.

Als Thriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen, dafür ist es mir zu langatmig und es fehlt der Spannungsbogen. Es liest sich eher wie Kriminalroman über ein traumatisiertes Ermittlerduo, das krampfhaft versucht sein jeweiliges Leben zu meistern.