Eiskalt

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aennie Avatar

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Eiskalt ist der Winter in Kirgisistan, eiskalt ist auch die Erzählatmosphäre in dieser Leseprobe. Unheimlich nüchtern und - eben kalt – wirken auf mich nicht nur die Tat, sondern auch der Stil des Autors, bzw. die Vorgehensweise, die er Ermittler und Pathologen in Mund und Hände legt.
Ein brutaler Mord ist geschehen, eine junge Frau wurde mit gezielten, präzisen Messerschnitten getötet, ein Fötus einer anderen Frau wurde in ihre geöffnete Gebärmutter platziert. Dies allein und die Schilderungen dessen ist sicher nichts für empfindliche Menschen. Der Ermittler Akyl Borubaew hat vor kurzem seine Frau durch eine Krebserkrankung verloren und tritt im Roman als Ich-Erzähler auf. Er schildert nicht nur sein Tun sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse in Kirgisistan, quasi nebenbei, und da diese auch nicht gerade rosig sind, trägt dies auch zur düsteren, fast depressiven Stimmung in der Leseprobe bei.
Ich weiß noch nicht, wie sich das Buch in meiner Wahrnehmung entwickeln würde, aber im Moment finde ich den Stil des Autors sehr interessant und würde gerne weiterlesen.