Kälte in Kirgistan

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
booklooker Avatar

Von

Mord auf dem russischen Land. Eine junge Frau liegt im Schnee, grausam mit einem Messer aufgeschlitzt. Der aus der Stadt Bischkek (wo auch immer in Kirgistan) stammende Inspektor wird zur Leiche gerufen und stellt fest, dass es sich um einen Doppelmord handelt: im Körper der Frau befand sich ein ungeborener Fötus. Der Inspektor ist selbst ein sehr interessanter Mensch, der die Geschichte trägt. Er berichtet uns als Ich-Erzähler, daher erfahren wir seinen Namen nicht. Er scheint einsam, seit seine Frau an Krebs gestorben ist. Er hat viele brutale Morde in seiner Heimat Kirgistan gesehen und räsoniert daher emotionslos über verschiedene Methoden, wie Schnitte an Leichen zustande gekommen sind. Er wirkt hoffnungslos und scheint alles als gegeben hinzunehmen. Der Stil der Leseprobe ist nüchtern, ohne Schnörkel, aber dennoch ist genau das faszinierend. Da in diesen wenigen Seiten vor allem die Vergangenheit des Inspektors und seine vage Freundschaft zum Leichenbeschauer im Vordergrund stehen, erfahren wir noch relativ wenig über den Mord selbst.
Ich bin verwundert, dass ein Nordire wie Tom Callaghan, der in England und Amerika studiert hat, sich Kirgistan als Schauplatz ausgesucht hat. Offensichtlich ist er auch mit der Sprache und Gegebenheiten vor Ort vertraut. Deswegen und der doch recht interessant zu werdenden Handlung des Krimis würde ich das Buch schon gerne zu Ende lesen.