Blutiger Winter

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canyouseeme Avatar

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Tote Augen, kalter Wodka, roter Schnee. Vor ihm, leblos im Schnee, liegt eine junge Frau, furchtbar entstellt. Wer tut so etwas? Ein krankhaft Eifersüchtiger, ein Verrückter, einer, der ein Exempel statuieren will? Inspektor Akyl Borubaev kann kaum noch etwas erschüttern. Er stürzt sich bedingungslos in seine Arbeit, lässt sich von nichts und niemandem aufhalten. Er weiß, dass er niemandem trauen kann, er weiß, dass er allein ist, und er weiß, dass es mehr Blut auf Schnee geben wird.

Tom Callaghan hat mit seinem Thriller ‚Blutiger Winter‘ ein Buch geschaffen, dass den Leser packt und nicht mehr loslässt.
Inspektor Borubaev ist ein sehr interessanter Charakter, den der Leser einfach in sein Herz schließen muss. Durch Schicksalsschläge gebeutelt, geht er dennoch seiner Arbeit nach und erweist sich als hartnäckig und skrupellos, wenn es denn sein muss.
Das Setting der Geschichte könnte bedrückender nicht sein: das winterliche Kirgistan. Generell ist die Atmosphäre der Handlung sehr düster, karg und sehr blutig.
Die Handlung an sich ist recht überschaubar und mich haben einige Wendungen nicht merklich überrascht, dennoch war es mir nicht möglich die Auflösung von allein herauszufinden. Es scheint als würde dem Leser immer eine Information fehlen, um das Bild zusammensetzen zu können – da bleibt der Spannungsbogen weit oben.
Der Schreibstil des Autors ist sehr sachlich und kühl und passt daher perfekt in die Szenerie. Die Charaktere wirken allesamt etwas undurchsichtig und gefährlich, die Handlungen der einzelnen Personen lassen sich nur schwer erahnen. Es herrscht eine Brutalität vor, die ich nicht oft in Büchern finde…
Insgesamt ist ‚Blutiger Winter‘ ein Thriller, den man nicht jeden Tag liest – düster und kalt aber voller Spannung aber auch blutig und brutal.