Wie ein grimmiger Orkan
Vorsicht. Das Buch ist hart. Manchem vielleicht zu hart. Eine Tote wird gefunden, blutig im Schnee drapiert. Doch das Schlimmste daran, sie ist nicht alleine. In ihr liegt ein Fötus, es ist nicht ihrer. Nach diesem Auftakt weiß man, dass dieser Roman eine blutige Spur ziehen wird. Der Ermittler, der in einem System der Macht und Korruption den Tod der Politikertochter aufklären wird, erinnert an so manchen lakonischen "Helden". Abgebrüht, vom Leben gezeichnet, ohne Hoffnung. Sine Frau ist gestorbem es gibt nicht viel mehr, was ihn interessiert. Alleine die Jagd auf die Verbrecher hält ihn am Leben. Doch dieser Fall scheint auch ihn an seine Grenzen zu führen. Er gerät in einen Strudel aus Gewalt. Ist ein psychopathischer Serienkiller unterwegs? Oder steckt weit mehr dahinter? Er sucht Hilfe bei zwielichtigen Typen und gerät mehrfach in Lebensgefahr. Hier gleicht das Buch manchmal etwas zu sehr Hollywoodvorbildern, selbst aus den aussichtslosesten Situationen gelingt es dem Inspektor und seiner mysteriösen Begleiterin sich zu befreien. Tarantino läßt grüßen, wenn aus einer Vergewaltigung ein blutiges Schlachtfeld entsteht. Das Buch hat eine rasante Schreibweise, die an Winslow erinnert. Der Leser kommt kaum zur Ruhe, der Leichenberg wächst und immer undurchsichtiger scheint der Fall zu werden. Der Höllenritt kennt keinen Halt, es werden keine Gefangenen gemacht. Nichts für schwache Nerven. Wer aber einen fließend geschriebenen Thriller will, der keine Kompromisse eingeht, ist hier bestens bedient. Allerdings erinnert manche Szene eher an einen Splatterfilm. Kurzweilige Unterhaltung für Hartgesottene.